“Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen“. Dieser berühmte Satz von Max Frisch aus dem Jahr 1965 thematisiert, was Luigi Fragale in den 1990er Jahren als verstecktes Kind eines Saisonniers in der Schweiz erlebte. Er hatte Angst, wenn es klingelte, wenn er Lärm machte, wenn er nach draussen ging. Bis zur Einführung der Personenfreizügigkeit 2002 lebten geschätzt 50‘000 Kinder von Gastarbeitern nach dem Saisonnierstatut im Schweizer Untergrund. Rund 500‘000 weitere wurden bei Verwandten, in grenznahen Heimen oder in Pflegefamilien untergebracht, weil Familiennachzug untersagt war. Die Angst vor Überfremdung fand 1970 ihren Höhepunkt in der sogenannten Schwarzenbach Initiative, die vom Stimmvolk verworfen wurde. Zahlreiche Originalaufnahmen
aus der Zeit und Gespräche mit Betroffenen, die ihren Weg trotz aller Schwierigkeiten gegangen sind, machen den Film zu einem wichtigen Zeitdokument, das angesichts heutiger Migrationszahlen neue Aktualität gewinnt.
Buch + Regie: Jörg Huwyler, Beat Bieri
Kamera: Beat Bieri, Jörg Huwyler
Schnitt: Fabrizio Fracassi
Soundtrack: Albin Brun, Kristina Brunner
Produktion: to the point films/Lindenfilm
Co-Produktion: Pacte/SRG
Am dritten Montag im April ! (der zweite ist Ostermontag!)
Saalgespräch mit Beat Bieri und Jörg Huwyler nach dem Film
...Beat Bieri auf swissfilms
...Jörg Huwyler auf swissfilms
...Beat Bieri bei Film Zentralschweiz
...Filmbericht in "Zentralplus"
...Filmbericht bei "lu-wahlen.ch"
...Bericht in der WOZ
...SRF Kontext 2021: Saisonnierstatut
...SGB CH-Gewerkschaftsbund (2014): Saisonnierstatut
...Buch "Das Eidechsenkind"
...HLS-Historisches Lexikon der Schweiz (2012): Saisonniers
...sozialgeschichte.ch: Arbeitsmigration nach 1945
...UNiA 2022: Vor 20 Jahren wurde das Saisonnierstatut abgeschafft
...SRF: Saisonnier Baracken in Biel