Am Ufer des Genfersee trifft Margaux, 14, auf das 7-jährige Heimkind Juliette und Joël, einen Fischer, der gerade aus Indonesien zurückgekehrt ist. Vereint in stiller Verweigerung gegenüber dem Leben, werden die drei hin- und hergerissen zwischen Anziehung, Ernüchterung und Fernweh. [swissfilms]
Während zehn Jahren beobachtet der Regisseur, wie die vier jungen ProtagonistInnen, zwei Männer und zwei Frauen, in die Berufswelt eintreten. Auf sehr offene Weise berichten sie immer wieder über ihre Entwicklungen, über Träume und Enttäuschungen, über Kontinuität und über Spurwechsel, über das nie endende Suchen nach dem richtigen Weg.
Nicolás Guillén Landrián (1938–2003) zählte einst zu den bedeutendsten Filmemachern des kubanischen Filminstituts (ICAIC) . Künstler und Rebell, fiel er unter der revolutionären Doktrin Fidel Castros in Ungnade und geriet in Vergessenheit. In einem vielschichtigen Dokumentarfilm nähert sich der erfolgreiche Regisseur Ernesto Daranas (Conducta) dem Schaffen und Leben des ersten afrokubanischen Filmemachers und birgt einen einmaligen Schatz. (Pressetext trigon-film)
Die 48-jährige Ethéro lebt in einem kleinen Dorf in Georgien und wollte nie heiraten. Sie schätzt ihre Freiheit genauso sehr wie ihre Torten. Ihre Nachbarn tratschen jedoch über ihre Entscheidung, allein zu leben. Als sie sich leidenschaftlich in einen Mann verliebt, muss sie eine Entscheidung treffen - entweder die Beziehung fortsetzen oder ein unabhängiges Leben führen. Ethéro muss sich ihren Gefühlen stellen und ihren Weg zum Glück finden.
2008 kehrt Remo nach Jahren des Exils in sein Heimatland Kosovo zurück. Er soll seiner Cousine Una bei der Exhumierung eines Massengrabes helfen, in dem die meisten ihrer Familienmitglieder während des Krieges begraben wurden. Doch die Leichen enthüllen Familiengeheimnisse, die Remo und Una dazu drängen, ihre Zukunft in Frage zu stellen. Ein Film über mögliche Wahrheiten an einem Ort, der nur das Überleben kennt. (Text swissfilms)
Die Steinkohleförderung in Deutschland wurde 2018 definitiv eingestellt. Technische Ausrüstungen gingen in grossem Umfang nach China. Aber was passierte mit all den Kumpel, die in den Zechen gearbeitet hatten? Fünf ganz unterschiedliche, ehemalige Angestellte werden bei ihrer unfreiwilligen Neuorientierung begleitet.
Zwei junge Mongolinnen leben als Hirtinnen gemeinsam in einer Jurte , weit abgelegen in der Steppe. Der Film beginnt ganz ruhig, fast etnografisch, mit wunderbar weiten Landschaften. Ganz allmälich, unaufdringlich und sanft wandelt sich diese Studie aus der Mongolischen Steppe in eine handfeste Kriminalstory mit dramatischen Wendungen und ethischen Konflikten.
Ein Amateurfilmer, der über Jahre Bären gefilmt hat, kontaktiert eine Filmschule auf der Suche nach jemandem, der daraus einen Film schneidet. Eine Studentin meldet sich. Doch beim Digitalisieren seines Archivs entdeckt sie, dass auf den Bändern nicht nur Bären zu sehen sind. Es entspinnt sich eine Auseinandersetzung um die Macht des Blicks und seiner voyeuristischen Gewalt.
Die Schweizerisch-Spanische Künstlerin Jackie Brutsche erforscht in ihrem Film die konfliktbeladene Geschichte ihrer Familie bis hin zu Versöhnung.
Der Film begleitet Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Alltag in der Schweiz.
Eine zauberhafte Klang-Bild-Reise,
die Heimat, Tradition und Identität neu denken lässt.
Bahnhöfe sind Inseln, losgelöst zwischen Welten und Zeiten. Bilder, Gespräche und Beobachtungen im HB Zürich und in der National Railway Station Ramsis Cairo.
Eingeladen von einem geheimnisvollen Freund, begibt sich ein Filmteam auf eine Reise durch ein verborgenes jenisches Europa, das sich von staubigen Vororten Savoyens bis in die Wälder Kärntens erstreckt. Erzählt von jungen und alten Stimmen, entfaltet sich ein kaleidoskopisches Panorama jenischen Lebens. Ein unsichtbares Band verbindet diese Menschen: Es sind die tiefen Wunden der Vergangenheit, aber auch ihre Liebe zur Freiheit.
Als Mitwirkender im Film thematisiert der Filmer und Neurentner Hanspeter Bäni auf ungewohnte Art und Weise ein grosses Menschheitsthema der westlichen Kultur: Der Loslösungsprozess von einem Leben, welches jahrzehntelang Sinn und Inhalt gab.
Les Filles d’Olfa ist die wahre Geschichte von Olfa und ihren vier Töchtern.
Zu ihrem Entsetzen verbinden sich die beiden älteren mit dem Islamischen Staat.
Kaouther Ben Hania erzählt mit drei zusätzlichen Schauspielerinnen, wie die Mutter und die zwei verbliebenen Töchter mit dieser Situation umgehen. Dokumentation und sorfältig rekonstruktuierte Szenen verdichten sich zu einem autenthischen Bild.
In den 1970er-Jahren erprobten sie neue Lebensformen: Kommunen, Hausbesetzungen oder die freie Liebe. Immer in der der Hoffnung auf echte Veränderungen. Heute, im Ruhestand, experimentieren sie mit neuen Wohnformen. Ob im Ökodorf, in der Alters-WG oder in der nach eigenen Vorstellungen gegründeten Genossenschaft – es brodelt weiter im Kochtopf der Utopien.
Die Theatergruppe Valendas aus dem bündnerischen Safiental bearbeitet Friedrich Dürrenmatts grotesken Roman Durcheinandertal. Dieser spiegelt die durch Abwanderung bedrohte Talschaft. Der Film stellt aktuelle Bilder der Talschaft neben die Beobachtung der kreativen Erarbeitung des Stückes, und er lässt die SchauspielerInnen von ihrem Alltag mit seinen Problemen und Freuden berichten.
Ein etwas versteckt liegendes Arbeiterquartier Lausannes wird von einem romantischen Flüsschen begrenzt. Zwei Sicherheitsmänner müssen einen abgesperrten Bereich bewachen. Der Film begleitet sie auf ihren Runden, wo sie immer wieder Erstaunliches entdecken und die unterschiedlichsten Menschen antreffen.
Journalist Florian Klenk ist Redaktor beim Wiener Falter. als städtischer "Bobo* trifft den "Wutbauern" Christian Bachler, der den höchstgelgenen Landwirschaftsbetrieb der Steiermark biologisch bewirtschaftet. Der Redaktor lernt in einem Praktikum die harte Welt des Biobergbauern kennen. Aus einer Unverständnis wird Freundschaft.
Dokumentation über das Schicksal vieler ausländischer Familien, deren Eltern in der Zeit des "Saisonnierstatutes" nicht ohne ihre Kinder in der Schweiz sein wollten. Ein Nachzug war aber nicht erlaubt, weshalb sie die Kinder verstecken mussten. Traumata wirken bis heute nach. Mit erschütternden Zeitdokumenten von damals und heutigen ZeitzeugInnen zeichnen die Regisseure ein beschämendes Bild der Schweiz.
Giulia Tonelli, Solotänzerin am Opernhaus Zürich, kehrt aus dem Mutterschaftsurlaub zurück. Schritt für Schritt findet sie die Balance zwischen der wettbewerbsorientierten und anspruchsvollen Welt einer Elite-Ballettkompanie und ihrem neuen Familienleben. Der Film taucht in den Mikrokosmos des Zürcher Opernhauses und wirft einen intimen und engagierten Blick auf die Reise Giulias zurück auf die Ballett-Bühne.
Mit neuem Blick auf das Schaffen bekannter und vergessener Künstler*innen zeigt der Film den historischen Wandel der Vierbeiner vom Nutztier zum Prestige-Objekt und heutigen häuslichen Begleiter.
Ein spielerisch und sinnlicher Streifzug durch 500 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte.
Zwischen der eigenen Vergangenheit in Eritrea und der Zukunft ihrer Tochter in der Schweiz.
Ein Spielfilm über das Leben in der Schweiz und die Schwierigkeiten der Integration.
Am Ende eines Steinbruchs, an einem gottverlassenen Ort namens Rotzloch, beginnt für vier junge Männer ein neues Leben. Nach langer Flucht versuchen sie von hier aus wieder Boden unter die Füsse zu kriegen. Sie sehnen sich vor allem nach Kontakt zu Frauen, nach Begegnungen, Liebe und Sex. Dabei treffen sie auf eine andere Kultur und geraten in Konflikte, von denen sie nichts geahnt haben. Im Film suchen sie einen Umgang mit der neuen Realität, aber auch mit sich selbst, mit ihrer Männlichkeit und ihrer Sexualität.
In diesem Werk lässt Isa Hesse-Rabinovitch die Geister des Grande Albergo Brissago wieder auferstehen. In dem ehemals prächtigen, heruntergekommenen Gebäude treffen die Geister der Schriftsteller Tucholsky, Kästner, Mehring, Ball und Ringelnatz, der Komponist Leoncavallo, die Sänger Caruso und Tauber, die Politiker Briand und Stresemann, Soldaten und Flüchtlinge auf Gäste von heute: den Architekten Mario Botta, die Dichterin Jo Mihaly, auf Angelo Conti Rossini, den Orchesterdirigenten Graziano Mandozzi, die Sängerin La Lupa, auf Zigeunermusiker, Schauspieler und Bedienstete. Und das in musikalischer Begleitung.
"Vor fünfzehn Jahren verliess Nikola Serbien und folgte seinem Herzen in die Schweiz. Seitdem teilt er sein Leben zwischen zwei Ländern und drei Frauen: seiner Mutter Dida, seiner Großmutter und seiner Frau. Seine Mutter ist lernbehindert und war immer von der Großmutter abhängig. Da die Großmutter immer älter wird, ruft Belgrad nun Nikola zurück in die Heimat. Wie kann er seiner Mutter helfen, ein unabhängiges Leben zu führen, ohne sein eigenes zu verpassen?" (Text swissfilms)
Emre, ein junger und engagierter Staatsanwalt, wird in eine anatolische Kleinstadt entsandt. Er soll die rund um eine Wasserkrise entstandenen politischen Skandale untersuchen. Gerüchte, Lügen und Manipulationen prägen den Alltag. Abgründe tun sich auf. Grossartig fotografiert, inszeniert und gespielt. Ein Politthriller, hautnah an der Realität.
Fast wie in einem Märchen beobachtet Salomé Jashi, wie ein unendlich reicher Oligarch in Georgien grosse, mindestens hundertjährige Bäume aufkauft, sie ausgraben lässt, sie dann mit einem Riesenaufwand kilometerweit transportieren lässt um sie in seinem Park wieder einzupflanzen. Die Macht des Geldes macht es möglich.
Vor dem zeitlichen Hintergrund der Maidan-Unruhen in Kiew 2014 flieht die junge Wettkampfturnerin aus der Ukraine in die Schweiz, wo sie in Magglingen ins Schweizer Team aufgenommen wird. Ihre Gedanken in der Gymnastikhalle pendeln hin und her zwischen dem geliebten Turnen und der zwangsweise verlassenen Heimat. Der Alltag wird immer schwieriger.
(Spielfilm)
Aufgrund eigener Betroffenheit geht Marina Belobrovaja den Möglichkeiten nach, wie heute eine Frau oder ein Paar zu einem Kind kommt, und wie das Kind eine Beziehung zu eventuell abwesenden biologischen Eltern entwickeln kann. In klugen und persönlichen Interviews tauchen unerwartete Aspekte auf.
Hanni und Rosa lebten mehr als ihr halbes Leben in derselben Siedlung. Sie sind jetzt über 80. Doch nun muss die Siedlung einer neuen Überbauung weichen. Was bedeutet das für die betagten Frauen?
Sezim , eine junge Frau in Kirgisistan, möchte ihr Studium antreten. Sie wird aber auf offener Strasse gekidnappt um auf dem Land mit einem Fremden zwangsverheiratet zu werden.
Eine Begegnung mit Harald Naegeli, seinen Zeichnungen und Gemälde und natürlich mit seinen Graffiti, die ihn als "Sprayer von Zürich" bekannt machten. Mit viel Schalk erzählt er Natalie David von sich und seiner Kunst. Ein lebendiges, witziges, persönliches Porträt dieses Zürcher Künstlers.
Auf der Insel Ostrov im kaspischen Meer kämpft Iwan ums Überleben. Vom russischen Staat alleingelassen, fängt er illegal Fische. Unbeirrt hofft er, dass Putin das Elend der Inselbewohner eines Tages sehen und ihnen helfen wird.
Der sechsjährige Kurdenjunge Sero lebt in den frühen 1980er Jahren in einem kleinen Dorf an der syrisch-türkischen Grenze in guter Nachbarschaft zu einer jüdischen Familie. Mit Seros Eintritt in die arabische Schule verändert sich seine Welt radikal. Der nationalistische Lehrer drillt die Kinder und impft ihnen Hass und Intoleranz ein. Mit humorvollen Momenten gelingt es dem Film, die Absurdität des nationalistischen Systems aufzuzeigen und Menschlichkeit und Liebe eine Chance zu geben.
Mitholz, ein Dorf im Berner Oberland, wurde 1947 zerstört, als ein Munitionsdepot der Schweizer Armee explodierte. Damals starben neun Menschen. Das Dorf wurde wieder aufgebaut, doch die Gefahr war nicht gebannt. 2018 wird öffentlich, dass die nicht explodierte Munition noch unter den Felsen liegt. Nun soll sie weggeräumt werden. Dafür müssen die BewohnerInnen aber ihre Heimat verlassen. Offen und emotional werden die Folgen von Vertrauensmissbrauch und Versäumnissen des Staates gezeigt. Regisseur Theo Stich ist anwesend für Q&A.
Waren Sie schon einmal Opfer einer Straftat? Wären Sie bereit, sich mit dem Täter zu treffen? Restaurative Justiz setzt auf Mut, Ehrlichkeit und Empathie. Erleben Sie diesen neuen Weg der Schicksalsbewältigung hautnah mit.
Im Hochland der Anden versucht ein Hirte, den Spuren eines Pumas zu folgen, der ihm die Herde dezimiert. Dabei kommt es zu einem mystischen Austausch zwischen ihm, seinen Ahnen und der wechselnden Form des Pumas. Ein Film zwischen Fiktion, Dokumentation und Ethnografie
Allegra und Benni, Sonja und Sandro sind ein begeistertes Kletterteam. Sie geniessen die Freiheit, die Unabhängigkeit und den Teamgeist hoch auf den Alpengipfeln. Aber dann verändert sich Allegra vollständig. Sie ist eine andere geworden, verschlossen, verunsichert, verzagend – traurig.
Was ist vorgefallen, was steckt hinter der Veränderung ihres Wesens?
Der Filmer Pascal Hofmann begleitet den aus dem Engadin stammenden Künstler Not Vital auf eine rastlose Reise rund um den Globus an die Stätten seines Wirkens. Es entstand ein eigenwilliges, faszinierendes Künstlerporträt.
Gepackt vom Blues-Fieber zog Wale Liniger vor 38 Jahren von Bern in den tiefsten Süden der USA und erkundete diese Musik. Fotograf Reto Camenisch schaffte ein starkes filmisches Essay mit beeindruckenden Bildern vom Mississippi Delta, Hügeln im Emmental, Heimat, Fremde und dem Klang des Blues.
Was ein Schweizer Ehepaar am Strand Griechenlands und in den Lagern erleben, verändert ihr Leben. Zurück in der Schweiz sind sie zerrissen zwischen ihrem früheren sicheren Leben und dem Drang, sich politisch zu engagieren. Mutig und bewundernswert!
Ein persönliches Roadmovie über die Schwierigkeiten und die Möglichkeiten, das Leben auch als Mutter selbständig gestalten zu können, unabhängig vom familiären Hintergrund, unabhängig von der Familengeschichte.
ARADA erzählt die Geschichte dreier Männer, die in der Schweiz aufgewachsen sind, aber keinen Schweizer Pass haben. Wegen Straftaten sind sie in die Türkei, die Heimat ihrer Eltern, ausgewiesen worden.
Die Vergangenheit ist nicht vorbei. Unerbittlich wirkt sie in die Gegenwart hinein.
Berühmtheit verpflichtet! So jedenfalls sieht es der 1942 geborene Waadtländer Wissenschaftler Jacques Dubochet, der 2017 in Stockholm den Nobelpreis für Chemie entgegen nehmen durfte.
Camille Lepage war bereits mit 26 Jahren eine begehrte Fotojournalistin. Ihre Fotos aus dem Zentralafrikanischen Bürgerkrieg gingen um die Welt.
Die Wege des Lebens sind verschlungen, selten vorhersehbar und enden manchmal abrupt. Was kann man tun, wenn der eigene Lebensplan plötzlich zerbricht?
René Gardi (1909-2000) war der Mann, der in den 50er und 60er Jahren Afrika in die Schweizer Wohnstuben holte. In unzähligen Büchern, Filmen, Fernseh- und Radiosendungen schwärmte er von den schönen, nackten Wilden und der vormodernen Zeit, in der sie angeblich lebten.
Rund 8000 km liegen zwischen dem Geburtsort der Regisseurin Yu Hao im Norden Chinas und ihrer jetzigen Wohngemeinde Urnäsch im Appenzellerland. Als Fernsehreporterin war sie dauernd in China unterwegs und lebte ein rastloses Leben.
Die Dörfer im Norden Bangladeschs sind geprägt von hügeligen Landschaften, Tee-Plantagen und traditionell-konservativen Gesellschaftsstrukturen. Frauen und Männer leben weitgehend getrennt und arrangierte Ehen sind die Norm.
Für seinen filmischen Brief an seine Grossmutter Caroline schöpft Stéphane Riethauser aus einem riesigen Fundus an Originaldokumenten. Er verwebt die Film-, Ton-, Bild und Text-
dokumente aus dem Leben der "Madame" mit Dokumenten aus seiner eigenen Entwicklung. Vieles erzählt er, was er sich früher nicht traute.
Des Schweizers Schweiz, wie ist die so? Dieser Frage geht ein inzwischen verstorbener Feldtagebuchschreiber nach, indem er die Schweizer Vogelwelt beobachtet.
In seinem neuen Dokumantarfilm beschäftigt sich Christoph Schaub mit Raum, Raumgefühl, mit Energie im Raum. Schon als Kind hatte er gemerkt, dass sakrale Räume eine starke Wirkung auf ihn haben können.
Pakistan und der Islam werden durch Terrorbilder und Gewalt täglich in unsere Wohnzimmer gebracht. Annette Berger und Grete Jentzen zeigen eine andere Wirklichkeit. Sie begleiten zwei islamische Mystiker auf ihrem Weg durch Pakistan und Nordindien und geben so Einblick in eine fremde Weltkultur und den Sufismus.
Der Solothurner Kunstmaler Frank Buchser (1828 – 1890) war zeit seines Lebens ein Reisender, der seine Eindrücke in realistischen Gemälden festhielt, die unschätzbare Zeitzeugnisse darstellen. Die Auszüge aus seinen Tagebüchern vermitteln eine Sprache und Weltanschauung, die heute aufhorchen lässt.
Als Petrunya mehr beiläufig als zielstrebig bei einer Kreuzprozession ein heiliges Kruzifix aus den Fluten des Flusses rettet, sticht sie mitten in ein Wespennest. Noch nie wurde das Kreuz von einer Frau gerettet, die Männer fühlen sich angegriffen und um ihr Vorrecht betrogen.
Abdrücken, wedeln, fertig! Vor 70 Jahren eine fast schon magische Innovation! Die Geschichte beginnt in der Nachkriegszeit mit dem ideenreichen Amerikaner Dr. Edwin Land, der in einem Leben fünfhundert Patente anmeldete, darunter jenes des Polarisationsfilters und daneben auch dasjenige einer Kamera mit eingebautem Minilabor.
Ein willkommener Anlass seinen ersten digital gedrehten Dokumentarfilm: MEIN ERSTER BERG zu zeigen. Die Musik zu diesem Film lieferte Alphorn Modernisierer Hans Kennel, der mit Jahrgang 1939 ebenfalls ein Jubiläum feiert.
Beide verbrachten ihre ersten Lebensjahre mit Blick auf die Rigi, wenn auch von verschiedenen Seiten.
Kinder können einen ganz schön fordern. Diese Erfahrung hat sicher jeder gemacht, der Kinder grossgezogen hat. Was aber, wenn diese Kinder zusätzlich geistig und teilweise auch körperlich beeinträchtigt sind?
New York ist von Wasser umgeben. Anfang des 20 Jahrhunderts sind die vielen Fähren den stetig wachsenden Personen- und Autoströmen nicht mehr gewachsen. Es braucht Brücken, vor allem eine lange Brücke über den breiten Hudson. Die Ingenieure und Konstrukteure sind gefordert.
Was denkt der Hund, wenn er knurrt, was die Katze, wenn sie miaut? Ist es möglich, mit Tieren zu sprechen? Die Filmemacherin Salome Pitschen stellt sich diese Fragen und erkundet in ihrem Dokumentarfilm "Being with animals" verschiedene Methoden der Kommunikation zwischen Tier und Mensch.
Wenn wir ein Elektronikgerät kaufen, bezahlen wir in der Schweiz automatisch eine obligatorische Entsorgungsgebühr. Aber werden wirklich alle Geräte und ihre wertvollen estandteile unseren Vorstellun gen entsprechend zerlegt und recycelt?
Alice arbeitet in einem Callcenter in der Züricher Agglomeration und verkauft Handyverträge, Krankenversicherungen und betreut Kunden für Bankinstitute. Dabei lernt sie, wie man alte Leute um den Finger wickelt und beginnt, sich als deren Enkelin auszugeben und so viel Geld zu erbeuten.
Der Nomade Dorj und seine hochschwangere Frau Suren leben in der mongolischen Steppe. Als Komplikationen bei der Schwangerschaft auftreten, müssen sie in die ferne Hauptstadt reisen. Im Spital erfahren sie, dass die Behandlung im Voraus zu bezahlen ist. Beim Versuch Geld zu beschaffen, gerät der wortkarge Dorj in den Sog der Grossstadt und muss um sein Überleben kämpfen.
Der attraktive Schwimmlehrer Rubens wird beschuldigt einen sechsjährigen Knaben auf unpassende Weise in der Garderobe geküsst zu haben. Schnell als Phädophiler abgestempelt, landet Rubens schliesslich zum Verhör auf dem Polizeiposten.
Lena (16) fühlt sich mehr zu ihrem Bruder Noah hingezogen, als dies unter Geschwistern üblich ist. Sie versucht sich mit Noahs Freund Enis abzulenken. Doch die unmögliche Liebe wird zur Obsession.
Die in Südkorea geborene deutsche Regisseurin Sung-Hyung Cho wollte mehr über den Alltag und über das Leben der Menschen im anderen Teil ihrer Heimat erfahren, als das, was uns die Medien hier vermitteln.
«Auf den Trümmern des Alten das Neue bauen», propagierte Mao 1966 auf Pekings Tian‘anmen-Platz und setzte damit die Kulturrevolution in Gang, die Millionen von Opfer forderte. 23 Jahre später wurde auf demselben Platz die Demokratiebewegung der Studenten blutig niedergeschlagen.
Irene Staub wurde nach 1968 in Zürich als "Lady Shiva" bekannt. Als atraktive blonde Schönheit fiel sie in der Zürcher Szene auf, war begehrtes Laufsteg-Model, Punksängerin, Sexworker, Schauspielerin, Muse. Man hörte von ihr, sah Bilder von ihr, konnte sie an der Schoffelgasse treffen und sich ihre Zeit kaufen. Sie wurde Kult bis über die Schweizergrenzen hinaus.
Seit beinahe 20 Jahren toben bewaffnete Konflikte im Ostkongo und haben schon mehr als sechs Millionen Men- schen das Leben gekostet. Dabei geht es nicht mehr nur um Rohstoffe, sondern auch um die politische Vorherrschaft in Afrika. Regisseur Milo Rau gibt mit seinen inszenierten Schauprozessen in Bukavu und Berlin sowohl der betroffenen Bevölkerung, als auch den beteiligten Politikern, Rebellen, Vertretern der Minenkonzerne und anderen involvierten Akteuren eine Stimme.
"Wenn ich mal gross bin, dann bin ich frei", diese Hoffnung hielt die Protagonistin des Films, Jacqueline von Kaenel, lange Zeit aufrecht.
Aufgewachsen im Franco-Spanien mit drei weiteren Geschwistern, in einem System permanenter Unterdrückung, besonders durch die strenge Mutter, gelang es ihr, trotz allem erfahrenen Leids, Kinder- und Familienpsychologin zu werden.
Ungewollte Kinderlosigkeit ist nach wie vor ein tabuisiertes Thema. Erfüllt sich der Kinderwunsch nicht auf natürliche Weise, wenden sich viele Paare an die moderne Medizin.
Da sein, Raum geben, Zeit nehmen – dies sind die zentralen Themen in Thomas Lüchingers neustem Film, in dem es darum geht, den Tod als Teil des Lebens zu begreifen.
Der Film handelt von vier Pionier-Bauernhöfen betrieben im Kanton Bern, die schon im letzten Jahrhundert auf exotische Grossviehhaltung umgestellt haben.
Im Herbst des Lebens und insbesondere nach der Pensionierung steht man(n) vor schwierigen Fragen: Was mache ich jetzt? Wie und wo finde ich neue Lebensinhal-
te? Gibt es ein Mittel gegen Einsamkeit?
Jacqueline Zünd begleitet drei Männer bei ihrer Suche nach individuellen Antworten. Dabei schafft die Regisseurin das Kunststück, grosse Nähe herzustellen ohne je die Grenze zur Intimität zu überschreiten.
Nach einem Jahr in der Stadt kehrt der junge Maofu desillusioniert zu seiner Familie im Norden Chinas zurück. Sein cholerischer Vater Lao Yu, ein 70jähriger Bienenzüchter, will seinem Sohn nun das Handwerk der Bienenzucht vermitteln.
Findet man das kleine Glück in der grossen Stadt? Die junge Hutmacherin Na tascha, die mit ihrem Grossvater in einem winterlich eingeschneiten Vorort lebt, muss mit dem Zug vom Dorf nach Moskau pendeln, um ihre Kreationen im Hutladen der extravaganten Frau Irene abzuliefern.
Reisen ist in Mode, mehr denn je. Ein paar Stunden Flug nur, und bereits sind wir in einer anderen Region auf dem Planeten. Fernost ist angesagt.
In «Alptraum» fühlt sich die viel zitierte Freiheit in den Bergen mit zunehmender Dauer wie ein stotziges Gefängnis an.
Für ihre wilden, atemberaubenden Tanzdarbietungen, die in den Strassen des Townships entstand, ernten die talentierten Teenager überall tosenden Applaus. Doch wenn sie in ihre baufälligen Häuser heimkommen, sehen sie sich mit einer Realität konfrontiert, die sich seit dem Ende der Apartheid kaum verändert hat.
Der Fotograf Klaus Rózsa lebte jahrzehntelang staatenlos in Zürich. Seine Biographie und die seiner Familie ist ein Abbild wichtiger Ereignisse des 20. Jahrhunderts, geprägt von Verfolgung und Repression.
An der Baselstrasse, der so genannten «Rue de Blamage» leben Künstler, Aussteiger, Prostituierte und Menschen aus allen Weltgegenden, die irgendwann in Luzern gelandet sind.
Schwarze Kleider, schwarze Haare, bleiche Haut und Piercings sind die äusserlichen Merkmale der Gothic Poeple. Sie leben mit uns, unter uns und doch in einer eigenen Subkultur.
Warum leben so viele Menschen im Verstand und nicht in ihrem Gefühl? Was ist Intuition genau? Und wie finden wir den Zugang zu ihr?
Gonzalo lebt in einem kleinen Dorf in Nordkastilien. Ein einfacher Mann von geerdeter Weisheit, der um die Vorläufigkeit menschlichen Tuns weiss. Mit seiner Frau Rosa und drei Söhnen bewirtschaftet er einen Bauernhof, dessen Ertrag trotz Selbstversorgung zum Leben kaum reicht.
In der kargen Landschaft Islands begegnet sich eine Gruppe von Menschen, die zur unfreiwilligen und auch unwilligen Schicksalsgemeinschaft werden: Ein verhinderter Selbstmörder, ein Rockerpärchen nach Autopanne und eine vermeintliche Bilderbuchfamilie mit zwei Kindern und zwei Hamstern suchen einen Ausweg aus der Einöde ... und, wie sich bald zeigt, auch Auswege aus persönlichen Krisen.
Ihr Instrument ist die Stimme, seines auch. Doch «nur» schön singen reicht ihnen nicht. Leïla Martial aus Paris und Andreas Schaerer aus Bern loten mit ihren Stimmen das gesamte klangliche Spektrum aus.
Als Ken Bugul 1947 unter ihrem bürgerlichen Namen Mariétou Mbaye zur Welt kam, war ihr Heimatland Senegal noch eine französische Kolonie. In der Schule wurde ihr beigebracht, dass sie von den Galliern abstamme. In diesem Glauben wuchs sie auf, doch die Zukunft lehrte sie eine andere Wahrheit.
Der 2008 erschienene Roman «Das Museum der Unschuld» von Orhan Pamuk ist – zumindest aus männlicher Sicht – die vielleicht beste Beschreibung dessen, was gemeinhin als Liebeskummer bezeichnet wird.
Die Ehe der Eltern zerbrochen, das ländliche Idyll der Kindheit gegen die Grossstadt eingetauscht – es gibt viel, mit dem die 16-jährige Charly (Jana McKinnon) fertig werden muss. Bald 16 ist sie, sieht aber mit ihrer zierlichen Figur und der Zahnspange einige Jahre jünger aus.
Gita Gsell nimmt die Zuschauer mit auf eine aussergewöhnliche Reise durch die Welt des Klangs und der Stille. In ihrem Dokumentarfilm portraitiert sie Musiker und Komponisten auf der Suche nach neuen, unentdeckten Tönen.
Der Film macht mit der dynamischen Malerin und Mittelalterforscherin Annemarie Mahler-Ettinger bekannt. Sie wurde 1926 in Wien geboren, floh mit 12 Jahren allein mit dem Schiff nach Amerika und ging dann in Manhattan und Berkeley zur Schule.
Schwarze Leinwand, Stimmen aus einem Handy, Notrufe, die Kommandobrücke in einem Schnellboot der Guardia Costiera auf offener See. Was beginnt wie ein temporeicher Actionfilm wandelt sich zu einem unaufgeregten Dokument des Lebens auf der Insel Lampedusa.
Schatten längst vergangener Ereignisse können das Leben von Familien über Generationen beeinflussen. So auch in der Familie von Aya Domenig, deren verstorbener Grossvater nach dem Abwurf der Atombombe als Arzt in Hiroshima gearbeitet hat.
Als der sovietische Staat in den Dreissigerjahren unter Stalin immer totalitärer wurde, geriet der Stil in Verruf. Es wurden keine neuen Projekte mehr ausgeführt, die bestehenden Bauten wurden nicht mehr unterhalten und verlotterten, viele wurden sogar abgebrochen.
In der schäbigen Bar des Dorfes Tricarico (Süditalien) treffen sich die Männer zu «Padrone e Sotto», ein richtig fieses Kartenspiel ohne erkennbare Regeln. Es geht darum, zum Trinken eingeladen zu werden. Schafft man das nicht, muss man während des ganzen Spiels nüchtern bleiben und die gemeinen Sprüche vom Rest der Gruppe erdulden.
Der einst gefeierte Jungfilmer Stefan Keller (Andy Herzog) hat eine Idee für seinen neuen Film, aber keine Idee zur Umsetzung – sein Drehbuch bleibt im zweiten Satz stecken. Dazu sieht er sich mit finanziellen Problemen konfrontiert und auch in der Liebe hapert es gewaltig.
In "Soundbreaker" bringt uns Kimmo Koskela den finnischen Ausnahme-Akkordeonisten Kimmo Pohjonen näher. Er lässt ihn in knappen Ausschnitten erzählen, wie er das Akkordeon zu seinem ureigenen Ausdrucksmittel gemacht hat.
Die Geschichte um den älteren Ingenieur Walter Faber – der seine Geliebte in New York kalt abserviert, nach Europa zurückreist und auf dem Schiff ein zwanzigjähriges Mädchen kennen- und lieben lernt, das ihn an seine einstige grosse Liebe erinnert – hat Richard Dindo gewissermassen bis aufs Skelett reduziert.
Die junge Moskauerin Mascha glaubt, ihr Körper entspreche nicht dem, was Medien und Werbung ihr als Ideal vorführen. Schlecht, wenn man Filmstar werden will...
Kairo, ein Labyrinth, eine unüberblickbare Stadt. Sogar der Teufel selbst hat die Kontrolle über sie verloren, er erhält nur noch wirre Informationen. Er schickt daher einen seiner Unterteufel los, ihm Handfestes aus der Stadt zu berichten.
Zum Abschluss seiner Trilogie über Dasein und Natur des Menschen schickt uns Meisterregisseur Roy Andersson auf eine märchenhafte, poetische Irrfahrt durch Menschliches und Allzumenschliches.
Samir, Sohn eines irakischen Vaters und einer Schweizer Mutter, entfaltet seine Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Umwälzungen im Irak vom frühen 20. Jahrhundert bis heute.
Der Schweizer Führerausweis ist zwar in vielen Staaten akzeptiert, kann oft ohne Schwierigkeiten in einen internationalen Ausweis umgetauscht werden. Dennoch kann es nötig werden, dass Sie im Ausland nochmals eine Führerprüfung ablegen müssen.
Von der Schule nachhause kommend, findet der achtjährige Matias seine Mutter Laura verletzt in der Wohnung liegend. Einmal mehr ist die schwangere Laura von ihrem Mann schwer verprügelt worden.
Miners Shot Down rekonstruiert detailliert die Abfolge der Ereignisse, in denen der Protest von tausenden Minenarbeitern der Platinmine von Marikana nach sieben Tagen in einem Blutbad endete.
Immer näher rücken die Minen an die abgelegenen Siedlungen der Samen heran, auch an das Dorf Krasnoschtschelje, das im Mittelpunkt des Filmes von René Harder steht.
Liebeskummer überwältigt, quält, lähmt. Regisseur Christian Frei und sein Kameramann tauchen in die schlaflos-fiebrigen Nächte von zwei Frauen und einem Mann in New York ein, die kürzlich von ihren Partnern verlassen wurden.
Eine Gruppe aus Schweizer ParlamentarierInnen, Journalisten und TouristInnen begibt sich im Rahmen einer von Kuoni Travel und Green Cross organisierten Reise in die atomverseuchte Sperrzone von Tschernobyl.
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima stellte Sebastian Mez Nachforschungen an über Atomunfälle. Dabei stiess er schon bald auf den weitgehend unbekannten Super Gau in der Plutoniumfabrik von Majak (Kyschtym-Unfall).
«Tokyo monogatari» ist eine behutsame, in meditativem Bildrhythmus entfaltete Studie über den Zerfall einer Familie, über die Begegnung von Tradition und Moderne, über den alltäglichen Mut zum Neubeginn.
Fern das Vaterland, weit weg das Ideal der Revolution – solchermassen entwurzelt geriet Nuri Emiroglu auf Abwege, die ihn ins Gefängnis, in Alkoholismus und ins Glücksspiel führten.
Jahr für Jahr ziehen tausende Familien in Indien für acht Monate in die Wüste, um Salz aus dem glü̈henden Boden zu gewinnen. Mit jedem Monsun werden ihre Salzfelder weggespült und die Wüste verwandelt sich in Meer.
Der neu im Dörflein Schilten angekommene Lehrer Schildknecht versucht vergeblich, mit Menschenfreundlichkeit und Verständnis gegen ein rückwärtsgewandtes, erstarrtes Milieu zu wirken, das von lauter Sinnbildern des Abgestorbenen umgeben ist.
John May ist ein kleiner Beamter in London. Seine Arbeit besteht darin, die letzten Dinge zu regeln für Menschen, die einsam verstorben sind.
Ein Heimatfilm und eine Groteske – eine Studie über den Alltag meiner alten Eltern und ein Kaspertheater. Ein Film über das Verschwinden (fast) aller Werte, die bis vor kurzem noch etwas bedeutet hatten, und ein Film gegen dieses Verschwinden.
Ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt – in der Ganztagsgrundschule «Berg Fidel» im deutschen Münster werden alle Kinder individuell gefördert.
Die Forschungsreise über die philosophische Bedeutung von Zeit bringt uns vom CERN Teilchenbeschleuniger bei Genf zu den Lavaströmen auf Hawaii, zur vom Zerfall gezeichneten Innenstadt Detroits und schliesslich zu einem hinduistischen Begräbnis-Ritus in der Nähe des Ortes, wo Buddha Erleuchtung fand.
Armin, Turnlehrer einer kleinen Gemeinde, zwingt seine Schülerinnen nackt an die Geräte – und zu mehr. Das empört die allein erziehende Trix Brunner, aber nur sie.
Die Flüchtlingswelle nach dem gescheiterten Aufstand der Tibeter gegen die chinesische Besetzung löste auf der ganzen Welt Solidaritätsaktionen aus. Es wurden auch 'Waisenkinder' in der Schweiz platziert, deren Eltern noch lebten.
Anhand von drei Stationen erzählt der Film von den Brüchen, denen die Menschen im heutigen China durch die rasante Entwicklung ausgesetzt sind.
Kambodscha ist zu einem beliebten Reiseziel geworden. Unter den Roten Khmer wurde diese jedoch nahezu ausgelöscht. Obwohl keine Bilder mehr zu den damaligen Filmen existieren, sind die Geschichten und Filmstars in der Bevölkerung präsent geblieben.
Der kleinwüchsige Saili lebt mit seiner schönen Frau und deren Tochter als Aussenseiter am Dorfrand. Die Nachbarn drohen, ihm das Land wegzunehmen, auf dem das Grab seines Vaters liegt.
Im ehemaligen Münchner Hotel Annelie wohnen Alkoholiker, Prostituierte, Dealer usw. – die meisten sind Hartz-IV-Empfänger. Sie sind sich selbst in diesem dokumentarischen Spielfilm, den Antej Farac deshalb auch mal als "Hartz IV-Film" bezeichnet.
Das Essen, das wir in Europa weg werfen, würde zwei Mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren. Valentin Thurn hat den Umgang mit Lebensmitteln international recherchiert und kommt zu haarsträubenden Ergebnissen.
In kleinen Episoden, die durch Zwischenbilder und -texte verbunden werden, stellt Poet Gründer und Bewohner der so genannten Mikronationen vor. Man ist gespannt: Sind sie glücklicher und zufriedener? Sind sie unabhängig und frei von zum Beispiel wirtschaftlichen Verwerfungen? Geht es bei ihnen gerechter zu? Mit anderen Worten: Wäre ein Ministaat eine Alternative zum "normalen Leben" in einem "normalen Land"?
Weil die illegale Einreise in den Westen teuer und risikobefrachtet ist, gibt es oft für lange Zeit keine Rückreise mehr. Das heisst, die Frauen sehen meist für viele Jahre ihre Kinder und Ehemänner nicht mehr.
Es ist Christian Labhart bisher immer gelungen, in seinen Filmen die Leute ganz unverstellt zu zeigen. Er filmt ohne Mätzchen, aber mit viel Herz und Verstand.
Was kostet der globale Ausverkauf? Dies bekommen die Bewohner/innen des Westkarpatendorfs Rosia Montana hautnah zu spüren. Hier lässt sich ein kanadischer Großkonzern nieder, der angetreten ist, das größte Goldvorkommen Europas zu heben.
Im Zentrum von Mirjam von Arx' packendem Film steht die Grossfamilie Wilson, Gründer der «Purity Balls», die sie zwei Jahre lang begleitet hat und der sie aussergewöhnlich nahe kommt.
Zwei ganz unterschiedliche Welten prallen aufeinander: das professionelle Bern:Ballett, hierarchisch organisiert und mit herausfordernden Ansprüchen an das körperliche und psychische Limit der Tänzerinnen und Tänzer; da die Band «Kummerbuben», ganz Rock'n'Roll mit viel Bier, Zigaretten und lockerer Arbeitsmoral.
Mit jahrelangem gewaltfreiem Kampf schafft es eine Dorfgemeinschaft von Ureinwohnern im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, das Recht auf Boden und Wasser zu erstreiten.
Den Verzicht auf Ölbohrungen in einem Nationalpark im Interesse des Klimaschutzes will sich der Andenstaat von den reichen Staaten bezahlen zu lassen. Diesen Plan will Präsident Rafael Correa in den nächsten Wochen auf mehreren Auslandsreisen erläutern.
In der Sperrzone von Fukushima scheint sich alles in einem Schwebezustand, in einer Schreckensstarre zu befinden; die Trümmer bleiben liegen. Fujiwara spürt der Stimmung unter den Menschen nach.
Im 400-jährigen Landgasthof Hirschen in Oberkirch (LU) kocht der Chef, Markus Wicki, zusammen mit seinen zwei Brüdern, die beide mit einem Down Syndrom zur Welt gekommen sind.
Der Alltag im Gourmet-Restaurant ist alles andere als alltäglich.
In Regilaul begegnet uns ein Lied von eigentümlicher Stärke. Die Wiederholungen der Achtsilbenverse und die Veränderungen, die aus den Wiederholungen hervorgehen, entwickeln einen Sog und führen zu einem inneren Wiedererkennen.
Bern-West, Stadtteil VI – hier leben 12'000 Menschen in weitläufigen Hochhaussiedlungen. Rushit und seine Freunde sind Rapper und im Quartier berühmt. Ihre Band heisst «BlockJunge». Sie schreiben ihre eigenen Texte, singen vom Leben am Rand und nennen das Ghetto Heimat.
Unter Mimi Scheiblauers Kindern war auch ein in sich versunkenes, hübsches Mädchen mit langen blonden Haaren, schönen grossen Augen und wohlgeformten Ohren. Doch das kleine Mädchen, das aussah wie vier, war damals bereits 12-jährig und von Geburt an taubblind. Zusammen mit Mertens und Marti entschlossen wir uns, mit ihr und ihrer Pflegemutter zusätzliche Aufnahmen zu drehen und diese mit dem bestehenden Material zu einem Dokumentarfilm zu montieren.
Ein Telefonanruf bewirkt, dass sich der in Köln lebende Filmemacher Fosco Dubini nach Lodrino aufmacht, ein 500-Seelen-Dorf im Tessin. Das Haus der Grosseltern sei abgebrannt, so Vater Lino, der selber seine Kindheit und Jugend im Dorf verbracht hatte. Gemeinsam mit dem Vater durchstöbert Fosco ein erstes Mal das vom Brand arg in Mitleidenschaft gezogene Haus.
Bei Sandra und Marcel funkte es beim Chatten, Mwathi eroberte Jennifers Herz mit hundert Liebesbriefen und Jasmine
verknallte sich in ihren Klassenkameraden Roman.
Der Traum von einer sorgenfreien, sauberen Atomkraft ist ausgeträumt. Der tiefe Glaube an den unaufhaltsamen technischen Fortschritt ist nachhaltig erschüttert. Was passiert wirklich hinter den Mauern der Kernkraftwerke? UNTER KONTROLLE macht das Unsichtbare sichtbar.
Eine Reise in die musikalische Welt von Fritz Hauser. Wir sehen den Schlagzeuger, Performer, Komponisten und Klangforscher im kreativen Prozess von drei Projekten.
In EX VOTO aus dem Jahr 1986 geht Erich Langjahr den Gedanken nach, was Heimat bedeutet. Geschichte in all seinen Facetten, Frömmigkeit, Bewahren und Zerstören hat darin seinen Platz. Vom Deckengemälde der Kapelle am Gubel von der Schlacht 1531 aus gehend gibt Annelies Ursin vor dem Film eine Einführung mit dem aktuellen Thema «Frömmigkeit einst und jetzt.»
Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur in Burma gelten nach wie vor die alten Werte: Man ist dafür oder man ist dagegen. Die Kritiker sind tot, in lebenslanger Haft oder konnten sich ins Ausland retten. Im Vielvölkerstaat Burma haben es auch Minderheiten nicht leicht. Sie werden systematisch verfolgt und enteignet. Missbraucht und ermordet. Wer kann, der flieht.
Sayyed el-Dawwy ist 80 Jahre alt und der letzte lebende Dichter der Sira - des grössten arabischen Epos. Nur er kennt ihre 5 Millionen Verse auswendig, nur er hält die Geschichten vom Volk des Halbmonds am Leben. Über Generationen ausschliesslich mündlich überliefert will er die Sira an seinen Enkel Ramadan weitergeben.
Am Einzelbeispiel aufgerollt, stösst The Definition of Insanity so zu allgemein gültigen Fragen vor: Wie weit gehe ich, um meine Wünsche zu verwirklichen? Und was opfere ich für meine Leidenschaft?
2001 sorgte ein humanitärer Eklat nicht nur in Deutschland für ein großes Medienecho und beendete über Nacht die Karriere des nigerianischen Torjägers Jonathan Akpoborie. Der treffsichere Stürmer des Bundesligisten VFL Wolfsburg war Eigentümer eines Schiffes, das Kinder illegal nach Gabun transportierte, wo sie Sklavenarbeit verrichten sollten - ausgerechnet von Benin aus, dem Mutterland des Sklavenhandels.
Regenbogenfamilien haben gegen viele Vorurteile anzukämpfen. Etliche davon entstehen aus Unsicherheit, Unwissenheit und Angst vor Neuem.
Ein melodiöser Film mit schmerzhaften Dissonanzen. Johana, eine junge Schauspielerin, und ihre selbst geschaffene Puppe Bouton versuchen, eine gefährliche Krankheit zu überwinden und den Ernstfall mit Humor zu meistern.
David, ein junger Filmemacher, folgt seinem Vorbild David Lynch in die Welt der Transzendentalen Meditation (TM). Er kommt dabei dem Gründer der Bewegung, Maharishi Mahesh Yogi, auf die Spur, zu dem dereinst schon die Beatles pilgerten.
Bis 2050 werden die Temperaturen voraussichtlich weltweit um mindestens zwei Grad steigen. Dies führt zu riesigen Einbussen bei der gesamten Nahrungsmittelproduktion – mancherorts bis zu 30 Prozent. Bis dahin wird sich der globale Nahrungsbedarf verdoppelt haben. Wie werden wir die Weltbevölkerung ernähren?
Film ist vor allem ein Medium der Augen. Dieses Medium zu nutzen, um Welt aus der Perspektive eines Blinden zu erfahren, wirkt wie die Verbindung von Feuer und Wasser. Nicola Bellucci wagt diese kontrastreiche Kombination: Der 1963 in Italien geborene Filmemacher, der seit 15 Jahren als Cutter, Kameramann und Regisseur in Basel lebt, hat sich für seinen Dokumentarfilm "Nel Giardino dei suoni" an die Fersen des blinden Schweizer Musiktherapeuten Wolfgang Fasser geheftet und formt daraus das einfühlsame Porträt eines Menschen, der nicht nur ein gemachtes Nest in Zürich verlassen hat, sondern seine Blindheit vor allem als Herausforderung nimmt, die Welt anders zu erleben – und so auch Sehenden noch die Augen (und die Ohren) öffnet.
Pascal, Miranda, Jeremy und Franziska sind vier stolze Jenische, Schweizer Zigeuner. Sie sind zwischen 17 und 25 Jahre alt. Sie lieben starke und grosse Autos und haben sich entschieden, für immer auf Achse zu sein, so wie viele andere junge Jenische. Sie brauchen ihre Freiheit und kämpfen darum. Sie zeigen eine Welt, die Sesshaften sonst verschlossen bleibt. Ein anderes und doch sehr schweizerisches Leben. Zigeuner heute – entzaubert, lebensnah.
Vordergründig erzählt der Film eine Liebesgeschichte, die Geschichte einer Sinnkrise des Herzchirurgen Fritz. Auf einer Ferienreise in Thailand besucht er auch ein abgelegenes Flüchtlingslager nahe der burmesischen Grenze, wo ein früherer Arztkollege medizinische Versorgung leistet. Fritz entschliesst sich zu bleiben und auch aktiv zu helfen. Er taucht
dabei in eine völlig fremde Welt ein.
Ajami ist eine rauhe Gegend in Jaffa, eine hauptsächlich von Arabern bewohnte Stadt in Israel, etwas südlich von Tel Aviv. Das Konfliktpotential hier mag den meisten amerikanischen Zuschauern fremd vorkommen. Doch trägt es eine gewisse Verwandtschaft zu den Straßenzügen, die uns allen gut bekannt sind, letztlich aus Filmen und aus dem Fernsehen.
Die rebellische Yuma aus einem Armenviertel Managuas hat Ziele, die über den scheinbar vorbestimmten Weg zwischen Armut und Kriminalität hinausgehen: sie will professionelle Boxerin werden.
Der grösste Slum in Mumbai heisst Dharavi. Mit seinen geschätzten 800'000 Einwohnern gehört er zu den am dichtesten besiedelten Orten der Welt. Einst ausserhalb der Stadtgrenzen befindet sich Dharavi heute im Herzen der Metropole, eingeschlossen von zentralen Verkehrsadern und in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Finanzzentrum.
Christian Schochers 1979 entstandenes Roadmovie «Reisender Krieger» ist direkt in der Schweizer Realität verortet. Als der Film vor 28 Jahren in die Kinos kam, war er 200 Minuten lang. Nun hat Christan Schocher einen 50 Minuten kürzeren Director´s Cut erstellt und kommt damit seiner ursprünglichen Wunschvorstellung näher als in der langen Version von 1981.
In langen, poetisch ruhigen Einstellungen lernt man mit diesem Film eine Jahrtausend alte Kultur kennen, in der Traditionen musikalisch weitergegeben werden. Musik ist das gesellschaftliche Bindeglied in der sich die komplexe Geschichte der Insel zeigt.
Space Tourists zeigt das neue Phänomen Weltraumtourismus nicht als blosse Science Fiction, sondern als ein Zeichen unserer Zeit. Seine Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Es gelingt Christian Frei, ein differenziertes Bild aller Hauptakteure zu schaffen.
"Der Ton atmet nicht!" "Das Instrument braucht mehr Magie!" - Sätze wie diese hört Stefan Knüpfer jeden Tag. Er ist Cheftechniker und Meisterstimmer von Steinway & Sons und arbeitet mit den besten Pianisten der Welt zusammen. Wenn sich Alfred Brendel, Lang Lang oder Pierre-Laurent Aimard an den Flügel setzen, muss alles perfekt sein, bis auf die winzigste Tonnuance. Denn jedes Klavier hat seine eigene Persönlichkeit.
Religion. Viele Menschen verbinden mit diesem Wort Krieg und Terror, westliche Aufklärung gegen islamistische Fundamentalisten. Dass das Christentum selbst fundamentalistische Strömungen hat, wird häufig ausgeblendet. Der Dokumentarfilm „Jesus liebt Dich“ beobachtet fundamentalistische Christen aus den USA, Afrika und Europa während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006.
Ist sie ein weltfremder, esoterischer Schulungsweg, eine fundamentalistische Weltanschauung oder gar eine radikale Alternative zum Mainstream des Kapitalismus? Die Anthroposophie, von Rudolf Steiner vor über 100 Jahren entwickelt, wirkt heute in Praxisfeldern wie Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft und Kunst weltweit.
Die legendäre Hollywood-Diva (1914 -2000) machte eine traumhafte Hollywood-Karriere ab 1937, die letztlich an den verschiedenen Ansprüchen zerbrach.
Leopold Weiss wird 1900 als Jude in Lemberg, im Osten Österreich-Ungarns geboren. Von Wien aus führt sein Weg nach Palästina, wo er in den 20er Jahren den Islam kennenlernt und sich gegen den Zionismus ausspricht. In Saudi-Arabien zum Islam konvertiert, heisst Leopold Weiss von nun an Muhammad Asad und freundet sich mit dem König an.
Mit 85 Jahren reist Swetlana Geier zum ersten Mal seit dem Krieg zurück an die Orte ihrer Kindheit in der Ukraine. Der Regisseur Vadim Jendreyko begleitete sie auf dieser Reise.
Der Dok begleitet die Künstlerin ein Jahr lang rund um die Welt und zeigt sie bei der Arbeit in ihrem Studio in Zürich ebenso wie im Museum of Modern Art in New York.
Der Titel verrät deutlich, worum es geht: Um die weltweite Versorgung mit dem immer kostbarer werdenden Gut Wasser, dargestellt an drei unterschiedlichen Schauplätzen. Die sind im überschwemmten Bangladesh, am ausgetrockneten Aralsee in Kasachstan und im Dürregebiet des afrikanischen Nairobi.
Im tiefen Winter findet der Jäger S. im abgelegensten Waldstrich des Landes die Mumie eines etwa 40-jährigen Mannes. Aufgrund der minuziösen Aufzeichnung des Toten stellt sich heraus, dass der Mann im vorhergegangenen Sommer Selbstmord durch Verhungern begangen hatte.
Im Gleichtakt reissen zwei riesige, gelbe Bulldozer die karminrote Erde auf, während sich mehrere Pferde gegenseitig die vom Schleppen aufgerissene Haut lecken. Einige Meter entfernt parkt ein Reisebus, aus dem westliche Touristen aussteigen, die zu Fuss die Holzhütten oberhalb der Baustelle erreichen wollen. Das Szenario wird vor den aufragenden Höhen des Amazonas ohne Kommentar und aus einiger Distanz gefilmt.
Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein komfortables Leben. Der Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren gewaltigen Feldern ist nicht die einzige Einnahmequelle, auch »Birdwatching«-Touren für Touristen sind im Angebot. Die für diese Touren als Foto-Attraktion engagierten Guarani-Kaiowa Indianer fristen dagegen ein klägliches Leben in ihren Reservaten abseits der fruchtbaren Plantagen, vertrieben von dem Land, das einmal ihnen gehörte. Und es ist dieses perspektivlose Dasein, das die Revolution eines Stammes auslöst...
Ohne Belehrung, ohne medizinischen Schnickschnack, ohne uns als Voyeure zu fühlen, erleben wir zwei Mal in ruhigen Bildern die Vorbereitungen und die Geburten zweier Menschenleben.
Die siebzehnjährige Lejla arbeitet mit ihrer Freundin Anita (25) in einem edlen Hotelrestaurant über den Dächern von Sarajevo. Eines Tages lernt Lejla Milos (43) kennen, der seit dem Krieg in Bosnien in der Schweiz lebt und in Sarajevo auf Geschäftsreise ist.
„In jedem Witz steckt auch eine halbe Wahrheit.“ Witzig ist es selten im vom Balkankrieg zerstörten, bosnischen Dorf Slavno. Nur wenn die überlebenden Frauen ihre verstorbenen Ehemänner und andere tote Familienmitglieder pantomimisch darstellen, um ihre Kinder aufzuheitern, wird, so makaber dies auch klingen mag, gelacht.
Eben hat die Schweiz das restriktivste Asylgesetz in ganz Europa eingeführt. Respektvoll richtet der Dokumentarfilm den Blick auf eine Empfangsstelle für Asylsuchende.
«Ich stelle mir etwas in der Phantasie vor und dann probiere ich es aus. Es muß ja nicht gelingen.» Roman Signer macht Zeugs, das man sich manchmal vorstellt und dann aus allen möglichen Gründen doch nicht tut: herumzündeln, etwas von ganz hoch 'runterfallen lassen, mit Knalltschen an den Schuhen herumlaufen, einen ferngesteuerten Hubschrauber voll in einen Fensterladen krachen lassen, Stühle synchron aus Hotelfenstem katapultieren. Herrlich.
Das auf antiken Gräbern erbaute Dorf Al-Qurna ist auf Veranlassung der ägyptischen Regierung von Bulldozern niedergewalzt worden. Die Bewohner betätigten sich seit Jahrzehnten als Grabräuber: stets haben sie es verstanden, sich an den Antiquitäten, die sie unter ihren Häusern finden konnten, zu bereichern.
Luc Perino ist Spezialist für Tropenkrankheiten, hat Berufserfahrung in China und Afrika gesammelt und führt eine Praxis in Lyon. In La Consultation öffnet er diese für Hélène de Crécys ersten langen Dokumentarfilm, der den Alltag Perinos und seine Beziehungen zu den Patienten festhält.
Dieter Gränicher hat sich mit den verschiedensten Berufsvertretern auseinandergesetzt: vom Förster bis zum Zeitforscher, vom ehemaligen Skirennfahrer bis zur Hebamme. Der Film ist ein Plädoyer für die Kunst des Atemholens.
Die Schweizer Filmpionierin Isa Hesse-Rabinovitch (1917-2003) ging Zeit ihres Lebens auf unkonventionellen Pfaden. Die Tochter jüdisch-russischer Immigranten wuchs in Zürich auf. Sie heiratete einen Sohn von Hermann Hesse, mit dem sie drei Kinder hatte. Geprägt vom künstlerischen Schaffen ihrer Eltern arbeitete sie als Illustratorin, später als Reporterin und Fotografin und war stets auf Unabhängigkeit bedacht.
Bei einer Onlineversteigerung im Internet verkaufen drei junge Aussenseiter - der eine sein Altsein, der andere seine Kindheit, der dritte seine Seele. Es sollte ein Spiel sein, ein Mittel, um Geld zu verdienen natürlich, und warum nicht auch eine Provokation in dieser Welt, die alles auf den Stand einer Ware herabsetzt? Es wird ein Drama.
Der Streik in Bellinzona wurde von den Arbeitern begonnen und durchgeführt. Das ist ein wichtiger Punkt, der alles Weitere prägte. Der Kampf wurde in den Medien hochgespielt.
Das Grundeinkommen auf der Basis einer Konsumsteuer ist ein Gedankenexperiment, ein Denkanstoss, der bisher weder richtig durchdacht noch durchgerechnet ist. Welche Folgen die Einführung eines Grundeinkommens hätte, hängt wohl tatsächlich nicht zuletzt davon ab, ob und wie die Bürger die Freiheit, die das Grundeinkommen bietet, nutzen würden. Enno Schmidt und Daniel Häni sagen: „Logisch ist es erst im Nachhinein.“
Der Tod von Michael hat mich damals, 1990, sehr getroffen. Als der islamistische Terror in Europa in die Schlagzeilen rückte, musste ich wieder an ihn denken, und daran, dass es auch bei uns im Westen und damals vor allem in den linken Bewegungen immer wieder junge Menschen gab, die bereit waren, für den politischen Kampf sogar ihr Leben zu opfern.
Wo der Performance-Künstler Heinrich Lüber auftaucht, scheinen die Gesetze der Physik ausser Kraft gesetzt. Ob er in luftiger Höhe an einem Gebäude schwebt, ob ihm ein riesiger Vogel aus der Kehle schlüpft oder ob er im offenen Meer über Stunden auf dem Kopf seines Doppelgängers steht - stets ist ihm das ungläubige Staunen der Passanten sicher.
Yasujiro Ozus Stummfilmperle Umarete wa mita keredo aus dem Jahre 1932 ist einer der schönsten Filme über die Kindheit in der Stadt.
Er war Hochschullehrer und Politiker, Gestalter (Designer), Architekt und Künstler. Kurzum: Eine herausragende Schweizer Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Max Bill, 1908 in Winterthur geboren, starb 1994. Einige seiner Werke wie beispielsweise seine Pavillon-Skulptur (1983) an der Zürcher Bahnhofstrasse haben heftige Reaktionen hervorgerufen, sind aber längst akzeptiert und integriert.
Warum "Titanic" nicht auf dem indischen Land funktioniert, wie ein Kinofilm bei der Planerfüllung helfen kann und wie kommunales OpenAir-Kino in Burkina Faso aussieht, die Antworten darauf erfährt der Zuschauer im Verlauf der 100 Spielminuten und im Verlauf einer Reise rund um die Welt: Burkina Faso, Nordkorea, Indien und die USA hat Uli Gaulke bereist und dabei Kinomacher aufgespürt, die teilweise unter wiedrigsten Umständen ihren Traum vom eigenen Kino in die Tat umsetzen.
«Mounted by the Gods» erzählt mit faszinierenden Bildern und innovativen filmischen Mitteln eine Reise in die geheimnisvolle Welt des afrikanischen Voodoo. Venzago dokumentiert das Eintauchen in diese Religion mit beeindruckender Ästhetik und grosser Sensibilität.
Unser täglich Brot ist ein Bildermahl im Breitwandformat, das nicht immer leicht verdaulich ist - und an dem wir alle Anteil haben. Eine pure, detailgenaue Filmerfahrung, die dem Publikum Raum für eigene Erkenntnisse lässt.
In dem hervorragend fotografierten Film geht es um die Freundschaft von zwei Männern aus verschiedenen Kulturen, um den Gegensatz zwischen der archaischen Nomadenkultur und der Industriegesellschaft. Symptone kündigen die wohl unaufhaltbare Zerstörung der unberührten Natur und der Lebensweise der tradtionellen Hirtenvölker an.
Für das «National Stadium» für die Olympischen Spiele 2008 sind die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron (u.a. Tate Modern London; Allianz Arena Fussball Stadion München; De Young Museum San Francisco) beauftragt worden. Zeitgleich verfolgen die beiden Architekten auch ein Projekt in der chinesischen Provinz, wo sie einen ganzen Stadtteil für 300’000 Menschen in der 3-Millionen-Stadt Jinhua bauen - eine Aufgabe, die sich nach den alltäglichen Bedürfnissen der chinesischen Bevölkerung ausrichtet.
Von der Einschulung in Genf über den Einsatz in Liberia bis zu ihrer Rückkehr nach Europa begleitet Luzia Schmid die Irin Leila Blacking. Statt Zahlen und Hintergrundinformationen bietet der Dokumentarfilm so eine Innenansicht der Arbeit des Internationalen Roten Kreuzes.
Der Film ist ein ungewöhnliches, persönliches, immer wieder sehr intimes Porträt, das auf diese Art nur möglich wurde dank der brüderlichen Nähe des Filmers mit seinem Protagonisten. In grossartigen Schwarzweissbildern zeigt Alberto Venzago immer wieder Marios Gesicht in Nahaufnahme, zeigt seine Qualen und die Erschöpfung, seine Konzentration und seine Freude. Er dokumentiert die harte Arbeit eines Spitzendirigenten jenseits von Ruhm und Glamour.
«Feltrinelli», ist ein europäisches Abenteuer, das von einem halben Jahrhundert voller Träume und Risiken erzählt.
Max Frisch war der letzte grosse Schweizer Intellektuelle, der auch über das eigene Land hinaus als «Stimme» breit wahrgenommen und geschätzt wurde: eine Figur, wie es sie heute kaum mehr gibt. Vor dem Hintergrund des vergehenden 20. Jahrhunderts spürt der Film Frischs Geschichte als Zeitzeuge nach und fragt, ob wir solche «Stimmen» überhaupt brauchen - oder heute auch ohne sie auskommen.
Ulrike Ottingers Film Prater taucht mit seinen atemberaubenden Bildern jeden Kinogänger in sein eigenes Universum der Wünsche und Sensationen. Er verbindet die Kulturgeschichte des ältesten Vergnügungsparks der Welt mit brillanten Einblicken in die Wandelbarkeit der technischen Attraktionen. Zugleich erzählt er von Menschen, für die der Prater Ort der Unterhaltung, der Erinnerung oder ganz einfach Lebensmittelpunkt ist.
Ein Vater macht sich auf die Suche nach Vergebung, in dem er die Plätze, Gefühle und Fehler der Vergangenheit noch einmal besucht und durchlebt. Eine Tragödie der Liebe, die uns einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und das Surreale gewährt.
Der Film spürt der geheimnisvollen Geschichte des indischen Elefanten Raja nach, der um 1550 von den Wäldern Keralas über Lissabon bis nach Wien auf eine abenteuerliche Reise geschickt wurde. Die Erkundungen des Gandhi-Aktivisten P.V. Rajagopal entlang der Wegstrecke fördern Überraschendes zutage und wecken spannende Assoziationen.
Der Dokumentarfilm Black Deutschland ist eine intime Studie über das Denken und Fühlen einer gar nicht so kleinen Minderheit in Deutschland. Regisseur Oliver Hardt porträtiert schwarze Kulturschaffende, die dem Zuschauer auf emotionale, gleichwohl reflektierte und humorvolle Weise eine Idee davon vermitteln, was es bedeutet, als Nicht-Weisser in einer Gesellschaft zu leben, die sich als "weiss" definiert.
Palästinenser und Israelis begannen den Friedensprozess auf Grundlage des Prinzips Land für Frieden. The Iron Wall zeigt, wie israelische Siedlungen und Außenposten - heute weit verstreut über die Westbank - diese Grundlage zerstören und sich diese Siedlungspoltik auf alle Bereiche des Alltagslebens der Palästinenser auswirkt.
Eine trügerische Ruhe herrscht in einem senegalesischen Dorf: Vier Mädchen, die sich weigern sich beschneiden zu lassen, suchen Schutz bei der willensstarken jungen Collé, einer couragierten Frau, die vor Jahren ihrer eigenen Tochter die Beschneidung ersparen konnte.
Der Dokumentarfilm «Die Ballade vom Schreiben» (1995) zeigt, wie Gerhard Meier nach 33 Jahren Arbeit in der Lampenfabrik doch noch Schriftsteller wird und gilt als Einführung in das Werk des Dichters. Zwei Jahre später starb Gerhard Meiers Ehefrau Dorli, die in seinem Leben – und auch im Dokumentarfilm – eine wichtige Rolle spielte.
Eine vom Militärputsch 1976 ins Pariser Exil vertriebene argentinische Tanzgruppe probt in diesem Spielfilm eine "Tanguedia", eine zu Astor Piazollas Tango-Klängen getanzte, melancholische Erzählung, eine elegante Einführung in die Gefühlswelten des Exils. Musikalische Struktur und stilisierte Gestaltung ergeben einen ästhetisch eindrucksvollen Film, dessen Episoden durch hervorragende tänzerische und schauspielerische Leistungen und durch die betörende Tangomusik verklammert werden.
Zusammen mit unkonventionellen Psychiatern und deren Klienten bricht der Autor zu einem dokumentarischen Roadmovie durch die Schweiz, Europa und die USA auf. In Wohnmobilen durchreisen sie die Abgründe der Psyche und gehen der Frage nach: Was ist der menschliche Geist? Wie verhält er sich in psychotischen Extremsituationen?
Zwei Welten treffen aufeinander. Doch wer ist am Ende Gewinner,wer Verlierer, wenn die Arbeit samt "Wirtschaftswunder" auswandert und eine deutsche Region das Phänomen Globalisierung auf einmal ganz konkret am eigenen Leib zu spüren bekommt, während im Reich der Mitte täglich neue Visionen entstehen und vergehen?
Der Innenhof eines Wohnhauses in Bamako, der Hauptstadt von Mali: Frauen färben Tücher, ein Paar streitet sich, ein junger Mann liegt krank in einem der angrenzenden Zimmer, Kinder kommen und gehen. Und mittendrin Männer und Frauen in Roben, Richter in einem Prozess, den die Bevölkerung gegen den Internationalen Währungsfond und die Weltbank anstrengt.
Faustrecht ist eine Langzeitbeobachtung von zwei gewalttätigen Jugendlichen. Die beiden Regisseure beobachteten Tim und Gibran von ihrem 16. bis zu ihrem 18. Lebensjahr. Tim ist ein introvertierter Jugendlicher, der zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen neigt. Der Film zeigt ihn auf seiner Odyssee durch Anstalten und Pflegefamilien.
Argyris Sfountouris überlebte 1944 vierjährig ein brutales Massaker der deutschen Besatzungsmacht, verlor seine Eltern und 30 Verwandte, kam als griechisches Waisenkind ins Kinderdorf Pestalozzi in die Schweiz und doktorierte an der ETH Zürich.
In der Nacht zum13. Juli 2002 töten die Brüder Marco und Marcel Schönfeld und ihr Freund Sebastian Fink den 16-jährigen Marinus Schöberl.
Täter und Opfer kennen sich. Sie kommen aus Potzlow, einem Dorf, sechzig Kilometer nördlich von Berlin. Die Täter schlagen und quälen ihr Opfer über Stunden hinweg.
Mitte der 1960er Jahre setzte ein bis dahin ungeahnter Indien-Boom ein: Zehntausende westeuropäische und US-amerikanische Jugendliche zogen auf der Suche nach alternativen Lebensformen, religiöser Erleuchtung oder Drogen gen Osten. "Hippie Masala" geht den Geschichten einiger dieser Männer und Frauen nach, besucht sie in ihrem derzeitigen Lebensumfeld und stellt Fragen nach der Erfüllung ihrer Träume.
In den 60er-Jahren wurde der Nilbarsch im afrikanischen Viktoriasee ausgesetzt. Der Raubfisch, anpassungsfähiger als seine Artgenossen, behauptete sich in seiner neuen Umgebung nicht nur, er zerstörte das natürliche Gleichgewicht des Sees, da er sich von anderen Spezien ernährte. Unternommen wurde dagegen nichts – aus wirtschaftlichen Gründen: Der Fisch entwickelte sich zum lukrativen Exportschlager.
Madeinusa wird in diesem Jahr während eines Festaktes zur "Heiligen Jungfrau" gekürt, doch die Ankunft eines fremden jungen Mannes aus Lima stört die Festlichkeiten und bringt Unruhe ins Dorf.
Die mongolischen Viehzüchter, einst das stolze Symbol einer jahrhundertealten Nomadenkultur, werden mit den unerbittlichen Entwicklungen der modernen Welt konfrontiert. So auch der stolze Urgen, der mit Frau, Sohn und seinem alten, treuen Gaul in den weiten Steppen der Inneren Mongolei lebt. Er muss mitansehen, wie das Weideland austrocknet und die moderne, chinesische Zivilisation den Nomadenalltag mit Gesetzen, Regeln und Stacheldraht immer stärker bedroht.
Glawogger machte die verschiedensten Reisen zu Schwerstarbeitern : wo hört Arbeit auf und wo beginnt Ausbeutung? Alles eine Sache der Definition, der Herkunft?
Sein erster Halt ist in der Ukraine, dort wo vor einigen Jahren noch der Bergbau boomte und jetzt nur noch Geisterschächte stehen.
Seit 1970 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig mit zahlreichen Ausstellungen. Ihre Auseinandersetzung mit spirituellen Themen während und nach einer langen physischen Krankheit und die Beschäftigung mit Pierre Teilhard de Chardin in jüngster Zeit bestimmten ihren weiteren künstlerischen Weg.
Vor drei Jahren, im Frühling 2003 sass ich als Zuschauer im Saal der Rudolf Steiner Schule Wetzikon und hörte ein Konzert des Oberstufenchors unter der Leitung von Thomas Gmelin. 100 Jugendliche sangen ein kirchliches Werk von Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich die rechtsextreme Bewegung stark verändert: Die Veteranen sind verschwunden und an ihrer Stelle sind vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa neue Vordenker aufgetaucht, die sich nicht zwangsweise auch ihre Köpfe kahl rasieren.
Alles in Georges Bizets Film dreht sich um Liebe, Hass, Eifersucht, Rache, erotische Obsessionen, Begierde und Wahnsinn. In ihrem spannenden Gegensatz aus Exotismus und Realismus wirkt die Story erstaunlich alterslos.
Die Reise in Ultima Thule soll das Publikum in eine Welt tragen, die es im Stress moderner Lebensumstände immer mehr vergisst oder verdrängt: die Welt elementaren Lebens, wie es uns alle überleben wird. Die Natur ist so fantastisch wie unsere abgründigsten Träume.
Der Film ist eine sehr strenge, fast stumme Meditation über das Klosterleben in sehr reiner Form. Keine Musik, bis auf die Gesänge der Mönche, keine Interviews, keine Kommentare, kein zusätzliches Material.
Reise ins Herz; poetisch, ergreifend, grausam, ironisch, ja sogar manchmal zynisch. Sie führt uns ins Herz der Filmemacherin, zeigt ihre Sorgen, ihre Freuden, ihre medizinischen Probleme. Ein Pace-Maker muss ihr eingesetzt werden, was sie veranlasst, weit, sehr weit in die Herzen anderer vorzudringen.
»Unser America« ist eine Spurensuche in Nicaragua, eine Reise durch die Gegenwart der Vergangenheit – 25 Jahre nach einer Revolution, die niemand für möglich hielt.
Die Sprengung der zwei kolossalen Buddhas im abgelegenen Bamiyan-Tal im März 2001 war ein Auftakt. Sechs Monate später folgten die Angriffe auf die Twin Towers in New York. Doch "The Giant Buddhas" ist kein Film über Terror, sondern vielmehr ein Film über die Vergänglichkeit an sich, ein Film über den Verlust kultureller Identität, über die Suche nach Wahrheit, Schönheit und Vielfalt.
Inspiriert von einer wahren Begebenheit, erzählt Dominique de Rivaz von der spannungsvollen Begegnung zweier Ikonen der Weltgeschichte: Johann Sebastian Bach und Friedrich der Grosse.
(Eine) höchst intelligente Rekontruktion der Giftkatastrophe von Seveso ... Mit ihrem Protokoll der Schachzüge der damaligen Hauptakteure entwirft die Zürcherin Sabine Gisiger nicht nur die tragische Biografie des Bauernopfers - eines "technischen Direktors" der Roche - sondern überdies die Soziologie eines Weltunternehmens, das als unfehlbar betrachtet wurde.
Der Winter im Schweizer Jura erscheint Jean und Laure unendlich, nachdem sie ihr kleines Mädchen Marie beim Brand ihrer Scheune verloren haben. Laure pendelt zwischen Verweigerung und Weinkrämpfen, Jean schwankt zwischen Schuldgefühlen und dem Wunsch nach Vergessen. Auf verschiedenen Wegen lernen beide mit ihrer Trauer umzugehen.
Evelyn Glennie ist als Solo-Perkussionistin ein Weltstar der klassischen Musik. Nachdem sie in ihrer Kindheit ihr Gehör weitgehend verlor, hat sie gelernt, anders zu hören, den Körper als Resonanzraum zu nutzen, den Klang zu spüren.
Seit 1995 dokumentiert Sainap Gaschaiewa die Gräueltaten der russischen Truppen in Tschetschenien. Der Schweizer Regisseur Eric Bergkraut begleitet die starke, mutige Frau mit dem Übernamen Coca (Taube) in ihrem Alltag.
Eine spontane Spurensuche der vier Züricher Regisseure in ihrer Stadt – als Schweizer Umschlagplatz von Geld und Geist, verschiedenster Befindlichkeiten, friedlicher Koexistenz von Lebensentwürfen, Verbindungen, oder auch wo etwas mit aller Härte aufeinanderprallen kann. Wir können uns fragen, ob das im Kleinformat auch auf Zug zutrifft.
Seit 1992, als bei ihm Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, bewegt sich Martin Bruch mit Hilfsmitteln fort. Anfangs auf einem Tretroller, nun, wo dies nicht mehr möglich ist, vorwiegend mit dem Handbike. Zwischen 12/2001 und 12/2002 filmte er seine Fahrten durch Städte und über Land mit einer Helmkamera, deren Bilder und Töne zumindest eine Annäherung an seine eigene Wahrnehmung liefern.
Tesanj ist eine kleine bosnische Stadt, deren düstere Realität die vordergründige Bilderbuchidylle Lügen straft: bescheidene, offene und warmherzige Bewohner, fröhliches Leben, ein Marktplatz, Traditionen, gute nachbarschaftliche Beziehungen. So weit die Fassade.
Das raue wirtschaftliche Klima, das auch die Schweiz heimsucht: ein Personalleiter verliert seine Stelle und hält die Entlassung zu Hause geheim; die Familie baut gerade ein Haus; die Tochter kapselt sich von der Familie ab.
Eine namibische Sängerin sucht auf einem Globus vergeblich nach der Heimat der Eidgenossen - "Ihr müsst von einem anderen Planeten sein", lacht sie schließlich.
Fünf höchst eigenwillige Musiker aus verschiedenen Ländern formieren sich zum ACCORDION TRIBE und vollbringen das Kunststück, ihr lange Zeit verschmähtes Instrument wieder in jenes Kraftwerk der Gefühle zu verwandeln, als das es einst in aller Welt Verbreitung fand. Der Film folgt diesen erregenden Klanglandschaften von trancehafter Intensität und deren charismatischen Schöpfern auf ihrer Reise durch ein Europa, dessen reiches musikalisches Erbe für die Bodenhaftung bei den gewagten Höhenflügen im Stamm der virtuosen Handorgler sorgt.
Ausgesetzt in einem Phantomgebilde von Stadt, die von Dämonen, Trommlern und Insekten bevölkert scheint, erlebt der 26-Jährige Nicolas Bouvier einen Stillstand, dem er in diesem Ausmass noch nie begegnet war.
Eine Kindertagesstätte und ein Altersheim unter einem Dach – in der „Schönegg" in Bern ist eine Utopie Alltag geworden. Nicht bloss als sozialpolitisches Experiment, sondern als Metapher für Tod und Wiedergeburt.
Neulich im Café, neulich beim Arzt, neulich an der Bushaltestelle, neulich ein Traum, neulich im Bordell; winzige Erzählungen: Menschen tragen Lasten (woher, wohin?), ein Patient schaut durch medizinische neue Apparaturen in sein Inneres –was sieht er da?
David Frankfurter, Rabbinersohn aus Jugoslawien, wechselt nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland zum Studium an die Universität Bern. Aus Zeitungen erfährt er von der Tätigkeit Wilhelm Gustloffs in Davos – als Leiter der „Landesgruppe Schweiz der NSDAP. Am 4.2.1936 erschiesst er Gustloff und stellt sich anschliessend der Polizei.
Sarnen, 18. Oktober 1940, 1:55 Uhr. Hans Vollenweider wird von zwei Polizisten begleitet in die Werkstatt der Strafanstalt Sarnen geführt. Dort warten bereits zwei protestantische Pfarrer, zwei Kantonsbeamte, der Kantonsarzt und – für die Anwesenden nicht sichtbar – der Henker.
Bellaria ist ein kleines, altes Wiener Reprisenkino und der Film zeigt sein “Stammpublikum“. Wenn sich der Kinovorhang öffnet, geht für diese Menschen die Sonne auf; ihr Leben ist im Kino. Ein berührender, komischer Film über Sehnsüchte, Rituale und einen Ort ausserhalb unserer Zeit.
Der Film orientiert über einen patriotischen Gedenktag, schildert seinen Ablauf, leuchtet in seine Strukturen hinein und stellt Bezüge zur Vergangenheit und zur Innerschweizer Gegenwart (1977) her und lädt gleichzeitig zu einem Vergleich zu heute ein.
Das liebevolle Erfassen einer Landschaft und deren allmählicher Zerstörung, das Leben und Sterben von Bauern, archaische Frömmigkeit, bäuerliche Lebensbewältigung. Europas Mitte erscheint wie das Innere eines vergessenen Erdteils.
Der legendäre russische Regisseur Mikhail Kalatozov (Wenn die Kraniche ziehen) zeigt in vier Episoden die kubanische Revolution. Während in den ersten zwei Kapiteln soziale Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit der verantwortlichen Yankees angeprangert werden, feiern die anderen beiden Teile des Films den Heroismus und die Opferbereitschaft der Revolutionäre.
Halleluja! der Herr ist verrückt porträtiert sechs Menschen, die wir bei ihrer kreativen Arbeit und im Leben kennen lernen. Sie alle teilen zwei Gemeinsamkeiten: eine lange Krankengeschichte und einen starken künstlerischen Ausdruckswillen. Sie leben Morgenthalers Idee und die Tradition von der Waldau als eigentlichem Künstler-Refugium weiter.
Der Film zeigt auf schöne Weise, wie das Archaische dieses Instruments, das in die Zeiten vor der grossen „Temperierung“ in der abendländischen Musik zurückweist, zugleich seine Modernität ausmacht.
Die Mutter von Miklós Gimes war die Ehefrau des zunächst linientreuen Kommunisten Miklós Gimes, der – nach einer persönlichen politischen Umorientierung - zu einem der führenden Köpfe des Ungarnaufstandes 1956 wurde.
Im spürbar alpin werdenden Raum Innerschweiz angesiedelt, bewusst nicht exakt lokalisierbar, ist die Geschichte von der Bauerntochter Belli und ihrem taubstummen Bruder Bueb. Die beiden leben mit ihren Eltern auf einem Hof über einem jener Bergtäler, aus denen es einen in die Höhe drängt, an die Sonne und an einen Ort, an dem es weniger eng wirkt.
Aus Kerala kommt ein neuer Film des grossen Altmeisters des indischen Films, Adoor Gopalakrishnan in Malayalam –Sprache. Auf zwei Ebenen verfolgt man die unabänderliche Tragödie, eingebettet in den moralischen Konflikt eines alternden, religiösen Scharfrichters zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft.
Christof Vorster erzählt in seinem schwulen Roadmovie eigenwillig, packend und emotional von Liebe, Freundschaft und Aids... und wie Steffs routiniertes Leben aus dem Lot gerät, als er von seinem ehemaligen Lover Martin Hilder, Hilde genannt, als Alleinerbe eingesetzt wird....
Der Film handelt von den Menschen, die diese Neuauflage zu etwas Besonderem machten. Bausch suchte nämlich per Kleinanzeige Damen und Herren ab 65, um das ursprünglich für die Profis ihres Wuppertaler Ensembles choreographierte Stück zu tanzen - Persönlichkeiten und Körper mit Lebenserfahrung, wie man sie gerade auf den Tanzbühnen so gut wie nie zu sehen bekommt.
Sieht jemand, der nicht sieht, nichts? Blindheit ist für Sehende faszinierend. Und erschreckend. Und unvorstellbar. Wie sehen Blinde die Welt? Wir haben eine Reise durch Europa gemacht. Und ganz unterschiedliche Menschen getroffen. Alle sind blind. Ein Film mit Blinden. Aber er handelt vom Sehen.
Eine filmische Himmel -und Höllefahrt quer durchs Vaterland –mit gelegentlichen Abstechern weit über die Grenzen hinaus. Abrechnung und Liebeserklärung. Ein Roadmovie für Fussgänger, ein Heimatfilm für Heimatlose. Eine Widmung an alle Raucher und anderen Abhängigen, an alle Pechvögel und (trotzdem) Anständig-Gebliebenen – und natürlich an den Hans im Glück!
Sabina Spielrein (1885 –1942), vor Jahren aus der Vergessenheit gerissen, als man ihre Tagebücher und Aufzeichnungen in Genf fand, war C.G. Jungs erste Analyse-Patientin in Zürich. Die Liebesbeziehung der Beiden endete in einem Fiasko, wird von Sigmund Freud (und Jung) als "Laborunfall" beurteilt.
Dieter Roth lebte 20 Biografien und hinterliess ein titanenhaftes Werk. Kunst und Person fliessen auf einmalige Weise zusammen.
Kapyarokoro, ein Dorf- Bürgermeister in Namibia, überlegt, eine dritte Frau zu heiraten. Und wenn er einmal stirbt? Derjenige, der seine Herde erbt, der wird auch die Witwen erben und versorgen müssen.
2 Lungerer kommen von Napoleons Russlandfeldzug zurück; sie sehen, dass es für sie im Dorf keine Zukunft gibt und wandern nach Nordamerika aus.
Der Film beginnt mit der rührenden Szene des kleinen Marius, der im See ein Bariton-Horn gefunden hat. Die Männer im Dorf meinen, er soll es zum Schrotthändler bringen; aber der Junge gibt nicht auf, bis er jemanden findet, der es für ihn repariert.
Der Künstler steht im Mittelpunkt - seine Arbeit an und mit "Faust", sein Liebesverhältnis zur Sprache, seine Sehnsucht nach Venedig. Die eigentliche Biographie ist Randerscheinung, es geht vielmehr um den Menschen, den suchenden, fragenden, getriebenen.
Turin 1993: ein alter Soldat liegt in einem Veteranenheim im Sterben. Agnese, seine Tochter, eine erfolgreiche Architektin, wird, da sie kurzfristig nicht erreichbar ist, am Krankenbett vom bosnischen Flüchtling Reuf vertreten. Als Agnese am nächsten Morgen kommt, wird Reuf, der in Italien ohne Papiere versteckt lebt, verhaftet. Agnese hätte zwar lieber nichts mit Flüchtlingen zu tun, aber aus schlechtem Gewissen verhilft sie Reuf zur Flucht aus seiner Zelle, nimmt ihn bei sich auf und verliebt sich in den wortkargen, kriegsgeschädigten Mann.
Unterwegs finden sich überall die gleichen Themen: die Suche nach Glück, nach Nervenkitzel, nach Glauben, Wahrnehmungserweiterung, Sicherheit. Wirklichkeit verbindet sich mit Phantasie; die Suche nach Sinn und die Suche nach Ekstase beginnen, ineinander überzugehen: Der rhythmische Wechsel zwischen Träumen und Wachen, Rausch und Ausnüchterung, Ekstase und Niedergeschlagenheit, Wahn und Klarsicht....an wechselnden Orten, bei verschiedenen Völkern verschmelzen....
Samir – selbst Kind irakischer Einwanderer in der Schweiz, beschäftigt sich als Filmemacher seit Jahren mit den Fragen von Entfremdung und der Bildung von Identität. Innerhalb dieser Diskussion ist Prof. Ella Shohat (Soziologin und Filmhistorikerin an der City University of New York) eine der wichtigsten Figuren des Films. Aufgewachsen in Israel als Tochter irakischer Juden, reflektiert sie ihre Geschichte.
Das Jahr 1945 wird uns hier in Krieg und Frieden auf neue Weise nahegebracht. Es wird gezeigt, in welcher Situation sich die deutsche Bevölkerung befand - Mittäter, Gegner und Antifaschisten, wie viele Opfer dieser wahnsinnigste und verbrecherischste aller Kriege forderte, vor allem von der Sowjetunion.
Die Bilder, Erinnerungen, unveröffentlichte Dokumente verschachteln sich, prallen aufeinander, widersprechen sich. In der Neukomposition der Fragmente entsteht eine neue Darstellung, eine Dimension authentischer Nähe. Die Reise durch die Zeit streift die Entstehungsgeschichte der Atombombe, Militärprozesse am Ende des Krieges, die Funktionsweise des Lügendetektors, die Entdeckung des Todeslagers Majdanek. Sie gibt Einstein das Wort, dem Konservator von Lenins Leichnam, dem mutmaßlichen US-Spion, der in der Sowjetunion eine neue Lebensgeschichte für sich erfand.
Drei unter schweren Depressionen leidende Personen werden eineinhalb Jahre lang filmisch begleitet. Wie erleben die Betroffenen ihre Krankheit?
Der Sohn einer Bankbeamtin, die ihr Leben im Griff zu haben scheint, heiratet eine Russin. Nicht nur bringen die Verlustängste und Machtansprüche der Mutter alles durcheinander, die plötzlich in Wien einfallende Familie der Braut sorgt für russische Ausgelassenheit und Unbeschwertheit. In der mit Vorurteilen scheinbar perfekt ausgepolsterten Alltagswelt werden im Laufe des Filmes ganz langsam Meinungen und Interessen sichtbar, die in krassem Gegensatz zu der zur Schau gestellten liebenswerten Freundlichkeit stehen.
Viel Musik, ein brillantes Spiel, mit und über die Klischees und Stereotypen des Heimatfilms! Sogar das Plakat ist im Stil der 50er gemalt und es kommt natürlich der Wilderer, das schöne Mädel, der Pfarrer, der Bürgermeister, der Dorfdepp, Touristen und heutige Fremdarbeiter vor. Ein amüsanter, sehr ironischer Streifen.
Ein ungeschönt schönes 2-Std.Portrait über das heutige Hirtenleben, das eine der ältesten Kulturformen menschlicher Existenz ist, einen "Fortschritt ohne Seelenverlust" (A.Iten) aufzeigend. Die Hirten ziehen durch eine von zahlreichen Gesetzen regierte Welt und wir begleiten sie.
Eine Bestandsaufnahme des improvisierten Überlebens in der verstrahlten Zone um Tschernobyl. Die heutige "Geisterstadt" Pripyat ist ca. 5 km vom Atomkraftwerk entfernt. Hier haben vor dem GAU 1986 50 000 Menschen gewohnt und gearbeitet. Danach wurde eine 30km-Sperrzone errichtet, 116.000 Menschen ausgesiedelt. Der Film ist ein Portrait jener Menschen, die trotzdem dort wohnen und arbeiten.
Stefanie und Gabi sind Freundinnen von Kindesbeinen an, arbeiten im Supermarkt auf der grünen Wiese und träumen von einem Glück, das irgendwo anders liegen muss...
Terrorismus, seit bald 12 Monaten in aller Munde. Aber es ist kein neues Thema, in den 70er und 80 Jahren des letzten Jahrhunderts war es sehr präsent mit den Anschlägen und Aktionen der deutschen RAF. Andres Veiels Interesse gilt 2 herausragenden Männern aus dieser Zeit: dem RAF-Aktivist Wolfgang Grams auf der einen und Alfred Herrhausen, dem Vorstandssprecher der deutschen Bank auf der andern Seite.
Karin Jurschicks Film ist eine Montage aus Videoaufnahmen, Gesprächen mit dem Vater und Spielszenen. Sie ist durchsetzt mit Archivmaterialien aus dem nationalsozialistischen Deutschland und den westdeutschen 50er und 60er Jahren. Aus dem Zusammenschnitt entsteht eine ganz eigene Ästhetik und ein sehr präzises Bild der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte und ihrer Spuren in der Gegenwart.
Der Film erzählt -vor dem Hintergrund der 1988er Kurdenverfolgung Saddam Husseins im Irak - die unfreiwillige Odyssee des Kurden Beko durch ganz Kurdistan (Türkei, Syrien, Irak, Armenien) bis in ein deutsches Asylantenlager. Der erste Film auf kurdisch, illegal gedreht in Armenien, nahe der türkischen Grenze.
Die Film - Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit; eine kurdische Familie hat sich in die Schweiz gerettet, vorübergehend kommen sie im Asylzentrum unter, mit Flüchtlingen aus Osteuropa und Afrika..ein kurdischer Landsmann behauptet, dass sie nur mit einer anderen Lebensgeschichte durchkommen, die ein Schweizer erfindet.
In Winterthur, einer kleinbürgerlich verschlafenen Industriestadt, brennen in den 80er Jahren auf einmal Baubaracken, Armeefahrzeuge und Eisenbahnwagen. Dann explodieren Sprengsätze an der technischen Fachhochschule und am Haus des Polizei-und Justizministers Rudolf Friedrich. Im Fadenkreuz polizeilicher Beobachtung liegt eine Jugendszene, die wegen ihrer Radikalität den Bürgerlichen schon lang ein Dorn im Auge war.
Über die Fakten und politischen Ereignisse hinaus betrachtet dieser preisgekrönte Film den israelisch-palästinensischen Konflikt und die Aussichten auf Frieden, indem er das Publikum mit den Gefühlen und Gedanken von Kindern in Jerusalem vertraut macht.
Bitterfeld 1992, Ex-DDR und die Auswirkungen der Wiedervereinigung - im Zuge der freien Marktwirtschaft. Eine Anklage in 23 Sequenzen, die den Fall der Ex-DDR in die Tiefen des Kapitalismus zeigt.
"Zeit der Titanen" ist eine Geschichte über den Kampf zwischen Mensch und Natur, in dem der Mensch durch sein Werk über sich selbst hinauswächst. Die Zuschauerin, der Zuschauer tauchen ein in eine fast geschlossene Männerwelt, wo der Einzelne nichts ist ohne die Gruppe und doch alles in jedem Moment auch von jedem Einzelnen abhängt.
Eine legendäre Drag King Nacht in New York ist Ausgangspunkt einer Odyssee durch Welten jenseits der Geschlechtergrenzen, in welchen Frauen zu Männern werden - die einen für eine Nacht, die andern für ihr ganzes Leben: was bewegt sie, was verändert sich, wovon träumen sie?
Eine Sinnesreise ins Licht mit Sehenden und Blinden. Die innere Welt von zwei (spät erblindeten) Schauspielern wird in wunderbaren Bildern bewusst gemacht. Der Dritte ist Maler, der in der Landschaft unterwegs ist und grossflächige Landschaften malt. Ein ungewöhnliches Film-essay über das Licht, das Sehen und das Wahrnehmen.
Für die 18-jährige Sandra ist das Leben noch aufregender, seit sie Anschluss an eine Gruppe von vier jungen Männern gefunden und sich in Daniel verliebt hat. Daniel fühlt sich durch Sandras romantische Annäherungsversuche geschmeichelt und die beiden verbringen mehr und mehr Zeit miteinander ohne den Rest der "Gang".
Die "Casa Verdi" in Mailand ist ein Altersheim für Musiker und OpernsängerInnen. Guiseppe Verdi hat es dafür speziell errichten lassen und ist mit seiner Frau auch in der Krypta der Casa begraben.
Dani Kouyaté erzählt eine alte afrikanische Wagadu- Legende, deren Geschichte am Ende in den politischen Alltag zurückgeholt wird. Koumbi ist eine Stadt, die von einem Herrscher dominiert wird, einem Meister des Universums.
Mit der Geschichte von Patrice Lumumba, dem ermordeten ersten Präsidenten des unabhängigen Kongo, wird hier erneut ein sehr brisantes Thema aufgegriffen, wie die sogenannte zivilisierte Welt mit Regionen umspringt, die sie in die Unabhängigkeit entlässt; eine Geschichtslektion, die an Aktualität nichts eingebüsst hat und sich an den neuesten Forschungen orientiert.
Ein Mann, Bao Gen, aus dem Norden Chinas kommt nach Shanghai, um sich dort ein neues Leben aufzubauen: er hat eine 2-Zimmer-Traumwohnung gewonnen. Aber als er nach Shanghai kommt, muss er feststellen, dass diese Wohnung vielleicht erst in eineinhalb Jahren fertig wird. Er zieht zu seiner jungen, scharfzüngigen Tante in Untermiete.
Nach seiner Hinrichtung am 5.August 1993 in Huntsville wird Joseph Paul Jernigans Leiche ins Medical Center der University of Colerado überführt. Zwei Jahre später jubelt die Wissenschaft: Man feiert die Geburt des ersten digitalisierten Menschen.
Der Film ist eine Reise an die kolumbianische Karibikküste, in die Heimat des großen Sängers und Komponisten Pacho Rada. Mit ihm taucht der Film ein in die Musik der Karibik, in das Reich von Cumbia, Vallenato und Son. Es ist eine Welt von Musikern wie Alfredo Gutierrez, der die Stierkampfmusik seiner Heimat in einen fiebrigen, pulsierenden Big-Band-Sound verwandelt.
Beim Memorieren und Üben ihrer Rollen - Macbeth, Onkel Wanja, Prometheus, Nachtasyl, Jungfrau von Orleans, der Grossinquisitor und Wer hat Angst vor Virginia Woolf -hängen sie fest in einem mysteriösen Zwischenraum, schneien ein oder verfahren sich in den umbrischen Bergen, nur dramaturgisch zusammengehalten von einem mysteriösen Herrn Baumann, ominöser Organisator und Schirmherr der Theaterkunst. Fern der knarrenden Bühnenbretter wirken Texte anders und doch intensiver.
Im Film begenen sich Viehzüchter und Milchhändler aus Mali, Burkina Faso und der Schweiz. Da geraten alle gängigen Vorstellungen in Bewegung. Zurück in ihrer Heimat berichten die Afrikaner von ihren Erfahrungen im Alpenland - ein überraschender und eigensinniger Film.
Ein Film mit und über Santiago Calatrava - der berühmten Doppelbegabung als Architekt und Bauingenieur. Wir begleiten ihn zu seinen Baustellen, dem hektischen Alltag und auch in Momente der Ruhe. Die Reise führt zu seinen Bauwerken: Bahnhöfe, Brücken, Säle, Flughäfen, Türme..etc. Es ist eine Begegnung mit dem Menschen Calatrava, seinen verwegenen Formen und vielfältigen Fähigkeiten.
Der immer noch ergreifende, sparsam kommentierte Dokumentarfilm über die Entwicklung der taubblinden und geistig behinderten Ursula, ergänzt mit vielen Situationen aus dem Unterricht der Pädagogin Mimi Scheiblauer, die die Bildungsfähigkeit jedes Menschen eindrücklich demonstrieren!
Eine Art filmisches Gemälde und poetischer Film über Mutter und Sohn in einer verlassenen Gegend, der viel Einsamkeit einfängt und fast ohne Text auskommt, gedreht in einer Landschaft von trauriger Schönheit und dem Rauschen der Zeit.
Star-Appeal vor und hinter der Kamera; ein witziger, ironischer Spielfilm über das liebgewonnene Klischée vom freien Künstler, vom Kunsthändler, der über Fälschungen zum Kunstminister avanciert, vom Künstler und seinem schwierigen Abstecher ins "Normale".
Kore-Edas brillante, dramaturgische Grundidee konfrontiert uns spielerisch mit den Eigenheiten des menschlichen Gedächtnisses und der Schwierigkeit aus der Flut der Erinnerungen eine wesentliche herauszufiltern; und damit auch mit der Frage, was denn Glück und was im menschlichen Leben wesentlich sei.
Ein Mäzen wollte ein Gelöbnis seiner verstorbenen Frau einlösen und liess diese Gedächtniskapelle am Monte Tamaro bauen. Villi Hermanns Film ist Werkstattbericht und spirituelle Reise in das Innere des künstlerischen Prozesses, zeigt das Wachsen des Bauwerks; Konflikte, Diskussionen des Architekten und des Malers, deren Arbeit parallel entsteht, im gegenseitigen Respekt. Dazu Paul Gigers magisches Geigenspiel.
Das neue Völkergemisch in Wiener Randbezirken filmt Barbara Albert mit Leichtigkeit und bringt die tragischen und hoffnungsvollen Züge der Gegenwart mit der Sehnsucht nach Glück zur Sprache.