Nicolás Landrián war ein Original. Ein wilder Kerl, stupender Dokumentarfilmer und Maler, an dessen Namen und Werk sich in Kuba lange Zeit nur noch Insider erinnerten. Ernesto Daranas hat sich in die Tiefen des maroden kubanischen Filmarchivs begeben und gerettet, was gerettet werden konnte: 10 Kurzfilme, die Landriáns Werdegang vom kreativen Freigeist zum Auftragsfilmer im Dienste des Regimes illustrieren, konnten mit Unterstützung von trigon-film restauriert werden.
In Landrián dokumentiert Daranas einerseits die Suche und Rettung des Filmmaterials im heutigen Kuba, nähert sich anderseits in einer raffinierten Collage gemeinsam mit Landriáns Weggefährten – seiner Witwe Gretel Alonso und Kameramann Livio Delgado – dem schier unglaublichen Leben und avantgardistischen Werk des aufmüpfigen Künstlers. Nebst dem lange verschollenen Filmschatz fördert die Dokumentation die dunkle Wahrheit über den Umgang mit unbequemen Genossen und Genossinnen durch die kubanische Revolution zutage. Ein doppelt eindrückliches Vermächtnis.
(Pressetext trigon-film)
Landrián
Kuba, 2023, DCP, 80 Min.
OV / d,f
Regie: Ernesto Daranas Serrano
Drehbuch: Ernesto Daranas Serrano, Ania Molina Alonso
Kamera: Ángel Alderete Gómez
Musik: Juan Pablo Daranas Molina
Schnitt: Pedro Suárez Boza
Mit:
Gretel Alfonso Fuentes (sie selbst)
Livio Delgado (er selbst)
Ociel Romero Lavañino (er selbst)
Nach dem Film Saalgespräch mit dem in Kuba lebenden Journalisten Niels Walter