John May ist ein kleiner Beamter in London. Seine Arbeit besteht darin, die letzten Dinge zu regeln für Menschen, die einsam verstorben sind. Dies kann bedeuten, dass er nach allfälligen Familienangehörigen forscht, die – falls es sie denn gibt – die Verstorbenen längst vergessen haben. Immer aber bedeutet es, dass sich John May um ein angemessen würdiges Begräbnis kümmert, an dem ausser ihm meistens niemand teilnimmt.
Unter all den Einsamen in der Welt des John May ist er selber wohl der Einsamste (die Toten haben wenigstens ihn), erst recht als seine Stelle wegrationalisiert wird. Für John May ein Anlass, sich bei seinem letzten Fall ganz besonders um ein positives Ergebnis zu bemühen...
Regisseur Uberto Pasolini (nicht verwandt mit Pier Paolo Pasolini jedoch ein Cousin von Luchino Visconti) legt einen so klugen wie emotionalen Film vor, durchdrungen von leisem Humor und getragen vom grossartigen Spiel des Hauptdarstellers Eddie Marsan. STILL LIFE wurde in Venedig zu Recht mit vier Preisen ausgezeichnet – ein Film, der zum Heulen schön ist bis hin zum poetischen Finale.
Das Saalgespräch nach dem Film dreht sich um das Thema «Einsamkeit – im Leben und im Tod».
England/Italien 2013
E/d, 92 Minuten
Buch, Regie:
Uberto Pasolini
Kamera:
Stefano Falivene
Schnitt:
Gavin Buckley, Tracy Granger
Besetzung:
Eddie Marsan, Joanne Froggatt , Karen Drury, Andrew Buchan
Gesprächspartner ist Andreas Haas, Pfarrer, Psychotherapeut und spiritueller Begleiter, Zug.